Wertvolle Informationen für behinderte Menschen und Angehörige
13.05.2015
Von: Cindy Balge
„Beim 1. Saarlouiser Rollstuhl- und Rollatortag“ unter dem Motto „Barrierefrei unterwegs“ informierten rund 20 Vereine, Verbände und Organisationen mit Ständen, einem Übungsparcours und Rahmenprogramm für Jung und Alt die Besucher auf dem Kleinen Markt in Saarlouis über Probleme und Hilfen für Menschen mit Behinderungen. Aufgrund des großen Erfolges ist eine Folgeveranstaltung für 2016 bereits in Planung.
Schwerpunkt dieses Informationstages, veranstaltet von der Kreisstadt Saarlouis im Rahmen des jährlichen „Aktionstages der Begegnung 5. Mai“ der „Aktion Mensch“, war die Schulung von Rollator- und Rollstuhlfahrern. Ihnen wurde die Möglichkeit geboten, den sicheren Einstieg in Busse zu üben. Hierzu stellte die KVS Saarlouis GmbH zwei Busse mit Rampe zur Verfügung, unterstützt von der Firma TOPRO in Kooperation mit dem Sanitätshaus Stein & Bayer Dillingen, die mit speziell ausgebildeten Helfern zur Verfügung standen. Zusammen mit der SaarVV informierte die KVS Saarlouis GmbH zu dem über ihre aktuellen Angebote und das Projekt MOBIA-Lotsenservice Saarbrücken. Informationen darüber, wie „Leichte Sprache“ unseren Alltag und das „Unterwegs sein“ barrierefrei macht, gab das „Café Courage“, der Freizeittreff für Menschen mit und ohne Behinderungen der AWO Saarland VIB Dillingen und sorgte darüber hinaus auch für die Infrastruktur der Veranstaltung. Außerdem stellte die AWO die neue Förderwerkstatt „Atelier Kreativ“ Saarlouis und den CAP-Markt in Roden mit seinem Lieferservice vor. Bei einem Rollstuhlfahrerparcours, angeboten von der BSK Bundes- und Landesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e. V., konnten auch Menschen ohne körperliche Behinderungen einmal ausprobieren, wie es ist, auf den Rollstuhl angewiesen zu sein. Die Fahrschule Nagel aus Heusweiler, spezialisiert in der Beratung und qualifizierten Anleitung von Menschen mit verschieden Handicaps stellte ein behindertengerechtes Fahrzeug aus und am Stand des ADAC und dem VCD Verkehrsclub Deutschland konnte man sich über finanzielle Unterstützung beim Erwerb sowie über rechtliche und technische Voraussetzungen beim behindertengerechten Fahrzeugumbau informieren. Unter den Besuchern der Veranstaltung war auch eine Dame im Rollstuhl, die ihren speziell trainierten Hund mitgebracht hatte. Dieser hilft ihr, ihren Alltag zu bewältigen. Er kann ihr auf Zuruf Gegenstände bringen und ermöglicht ihr dadurch ein selbstständiges Leben.
Außerdem gab es noch Infostände der MS-Selbsthilfegruppe Saarlouis und des Schwesternverbandes – Fachdienst „Selbstbestimmtes Wohnen“ e. V., dem VdK Kreis- und Stadtverband e. V., der die Bürgerinnen und Bürger über finanzielle Hilfen beim Bus- und Bahnfahren informiert und von der kommunalen Beratungsstelle „Besser leben im Alter durch Technik“ des Landkreises Saarlouis, die zusammen mit dem Seniorensicherheitsberater Günter Engelbrecht und dem Kontaktpolizist Siegfried Kunzler bei Fragen zum Thema „Sicherheit im Alter, im Verkehr und im Haushalt“ zur Verfügung stehen. Rollstühle, Rollatoren und Sanitätsartikel wurden hier vom Sanitätshaus Prinz Saarlouis, Rink Rehaservice GmbH & Co. KG Sulzbach und Stein & Bayer Dillingen präsentiert. Das DRK Ortsverband Saarlouis stand für Erste Hilfe bereit.
„Dieser Aktionstag entstand aus der Beobachtung, dass immer mehr ältere, aber auch jüngere Bürgerinnen und Bürger in der Nutzung des ÖPNV Hilfe benötigen“, sagte die Seniorenmoderatorin Birgit Cramaro. Das Problem sei aber nicht nur die körperlichen Behinderungen, sondern auch Kommunikationsprobleme.
Das Ziel sei es, aus der Mitte der Gesellschaft ein Konzept zu erschaffen und Ideen zu sammeln, um die Stadt barrierefreier zu gestalten, betonte der Saarlouiser Landrat Patrik Lauer. „Mobilität ist ein unverzichtbarer Bestandteil für ein selbstbestimmtes Leben“. Er bedankte sich bei allen Mitwirkenden, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben sowie bei Oberbürgermeister Roland Henz, Dieter Geber, Vertreter der AWO, und den Bundestagsabgeordneten Markus Tressel und Hubert Ulrich für ihr Kommen. Seinen besonderen Dank richtete er an die Seniorenmoderatorin der Kreisstadt Saarlouis, Birgit Cramaro, die „mit unglaublichem Engagement diese Veranstaltung mit auf die Beine gestellt hat“. „Es ist schön, dass es noch Menschen gibt, die sich so einsetzen.“, so Lauer.
Dieter Geber, Vertreter der AWO, bedankte sich ganz herzlich bei dem „Café Courage“, die die Stände auf dem Kleinen Markt aufgebaut hatten, für ihren Einsatz und bei der „Aktion Mensch“ für die finanzielle Hilfe.
Musikalisch umrahmt wurde das Programm mit Geige und Gitarre von Pierre und Pablo Hubertus.
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