Unterstützung beim Start ins Leben: 30 Lernpaten erhielten Zertifikate

12.11.2015

Von: Sascha Schmidt


Kindern mit schwierigen Startbedingungen eine Perspektive bieten, sie in einer engen, persönlichen Betreuung unterstützen und ihnen dabei helfen, besser mit den Anforderungen in Schule und Privatleben zurecht zu kommen – das sind die Ziele der Lernpaten. 30 neue Lernpatinnen und -paten haben im Steinrauscher Miteinander der Generationen (MdG) jetzt ihre Zertifikate bekommen.



Mit viel Elan nehmen die neuen Lernpatinnen und -paten bald ihre neue ehrenamtliche Tätigkeit auf und unterstützen Kinder und Jugendliche mit schwierigen Startchancen. Zuvor wurden sie im Rahmen einer Qualifizierungsmaßnahme über mehrere Wochen auf ihre neue Aufgabe vorbereitet. Fotos: Sascha Schmidt

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Einen neuen Baustein in der Saarlouiser Ehrenamtslandschaft, nannte Bürgermeisterin Marion Jost die Lernpaten.

Hans Joachim Müller, Präsident der Landesarbeitsgemeinschaft Pro Ehrenamt

Jürgen Tilk, IHK-Teamleiter Weiterbildung

Persönliche Eindrücke in Motivation und bisherige Erfahrung vermittelte Lernpatin Doris Bogendörfer

Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung vom Duo „After Work Lounge“

Einer der Teilnehmer habe sie kurz vor der Veranstaltung angesprochen, sagte Bürgermeisterin Marion Jost am Abend. Er stünde kurz vor dem Ruhestand, habe er erzählt, und wolle der Gesellschaft nun etwas zurückgeben. „Ich freue mich, dass sich zugleich aber auch viele junge Leute engagieren“, sagte Jost und hob den persönlichen Charakter der bevorstehenden Patenschaften hervor. „Die Kinder, mit denen Sie arbeiten werden, brauchen nicht nur Hilfe beim Lernen, sondern einen Freund. Und das sind Sie ja auch.“


„Auf sie wartet nun eine schwierige, aber sehr sinnvolle Tätigkeit“, betonte Hans Joachim Müller, Präsident der Landesarbeitsgemeinschaft Pro Ehrenamt, einem der beiden Projektträger der Lernpaten, neben der Stiftung Bürgerengagement Saar. „Wir werden uns einiges einfallen lassen, um die Lernpaten bei der Stange zu halten und sie zu unterstützen, wenn sie uns brauchen.“ Als erstes wird nun ein Netzwerk aufgebaut, das sich einmal monatlich trifft und einen dauerhaften Erfahrungsaustausch ermöglicht.


Unterstützung fanden die Lernpaten durch die IHK Saar. In dem Projekt sah man dort sofort ein weiteres Instrument der Fachkräftesicherung, erklärte Jürgen Tilk, IHK-Teamleiter Weiterbildung. „Wir müssen alle Potentiale heben, um den Wirtschaftsstandort zu entwickeln.“ Die Idee des Lerncoachings für junge Menschen überzeugte auch Doris Bogendörfer, die stellvertretend für die Gruppe neuer Lernpaten sprach. „Junge Leute unterstützen und ihnen neue Wege aufzeigen zu können, damit sie eine erfolgreiche und erfreuliche Schulzeit verbringen und einen guten Abschluss machen – damit investieren wir in die Zukunft der gesamten Gesellschaft und das ist eine tolle Sache.“


Als es mit dem Projekt Lernpaten losging, gab Bürgermeisterin Jost zu bedenken, habe man noch nicht an die gegenwärtige Situation gedacht, die sich durch die weltweite Flüchtlingskrise in kürzester Zeit stark verändert habe. „Wir stehen vor der Aufnahme des 500. Flüchtlings in Saarlouis“, erklärte sie. „Viele davon sind junge Leute, die in Kitas oder Schulen gehen.“ Dadurch ergebe sich auch für Lernpaten ein weiteres Feld, in dem ihre Unterstützung gebraucht werde. „Nie war es so wichtig, dass es Lernpaten gibt, wie jetzt.“


Mit der Überreichung der Zertifikate schließen die Patinnen und Paten eine umfangreiche Qualifizierungsphase ab, bei der sie in über 30 Stunden wichtige Fähigkeiten erlernten, die sie auf ihre bevorstehenden Aufgaben vorbereiteten.


 

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