Soziale Stadt: Familiäres Miteinander beim Nachbarschaftsfest in Fraulautern

09.07.2019

Von: Sascha Schmidt


Da wo sonst Autos fahren war kein einziger Motor zu hören – etwas los war aber trotzdem in der mittleren Saarlouiser Straße in Fraulautern. Gemeinsam mit den Anwohnern des Straßenzugs feierten Quartiersmanagerin Viola Kirchner und DRK-Sozialpädagogin Annette Adam-Huffer an diesem Nachmittag ein Nachbarschaftsfest.



Gemeinsam kreativ: Quartiersmanagerin Viola Kirchner (stehend) beim Nachbarschaftsfest in der mittleren Saarlouiser Straße. Fotos: Sascha Schmidt

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Persönlicher Kontakt ist wichtig – nicht nur in der Nachbarschaft, sondern auch für das Langzeitprojekt Soziale Stadt.

„Für mich ist persönlicher Kontakt enorm wichtig“, erklärt Viola Kirchner. Als Quartiersmanagerin ist sie das Gesicht der „Sozialen Stadt“ in Fraulautern. Neben baulichen Maßnahmen geht es bei dem Langzeitprojekt vor allem auch um soziale Aspekte. Das Nachbarschaftsfest bot dazu einen idealen Rahmen: Zahlreiche Anwohner kamen zusammen, feierten und bereiteten gemeinsam eine Suppe zu. Die Stimmung: Familiär. „Das Fest war wirklich etwas Gemeinsames“, lobt Kirchner. Neben alten Bekannten trafen dabei auch viele Nachbarn aufeinander, die sich bislang nur flüchtig begegnet sind. Kirchner: „Es macht das Leben ein bisschen lebenswerter, wenn man seine Nachbarn kennt.“

 

Das sieht auch Annette Adam-Huffer so. Ihr DRK-Büro für das Projekt „EFI – EngagementFürIntegration“ liegt inmitten der Saarlouiser Straße. In der täglichen Arbeit unterstützen Adam-Huffer und ihre Kollegin Vera Dahlen ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit auf Landkreisebene – doch auch gerade vor der eigenen Haustür findet sie Austausch und Begegnung wichtig. „Ich glaube, das Ziel muss sein, zusammen zu kommen, sich auszutauschen und kennen zu lernen“, sagt Adam-Huffer. „Früher gab es das oft automatisch, heute muss man es fördern und die Soziale Stadt bietet dazu den Raum.“ Als Anwohnerin brachte sich die Sozialpädagogin persönlich in die Vorbereitung des Festes mit ein, mit ihrem Büro half sie zudem mit der Infrastruktur. Dass die Wahl für das Nachbarschaftsfest auf diesen Ort fiel, hat also ein bisschen mit dem Zufall zu tun – aber mehr noch mit dem Charakter der „Sozialen Stadt“, bei dem das Zwischenmenschliche zählt: Kontakte knüpfen und Chancen erkennen, Akteure aktiv mit einbinden und die Menschen zusammen bringen. Eine Neuauflage in Eigenregie der Anwohner ist bereits angedacht.

 

Darüber hinaus hat das Fest noch ein weiteres Ziel verfolgt: Es war eine der ersten Veranstaltungen der Quartiersmanagerin. Mit der Quartierskonferenz und vielen weiteren Fraulauternern kam Kirchner in den vergangenen Monaten schon in Kontakt – mit dem Nachbarschaftsfest bot sich ihr nun eine weitere Möglichkeit für persönliches Kennenlernen. Das ist wichtig, denn je mehr die Bürgerinnen und Bürger an der Sozialen Stadt teilhaben, desto eher können die Potentiale des Programmes ausgeschöpft werden – ganz im Sinne der Menschen vor Ort.

 

Die Soziale Stadt ist ein Langzeitprogramm der Städtebauförderung, das langfristige städtebauliche Maßnahmen mit sozialen Aspekten vor Ort verbindet. Finanziert werden die Projekte zu gleichen Teilen mit Mitteln aus Bund, Land und Stadt.


 

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