Saarlouis SINNvoll erleben: Neue mobile Hörunterstützungsanlage für Stadtführungen

04.04.2018

Von: Petra Molitor


Die Besucherzahlen für die Stadt und den Landkreis steigen stetig. Es vergeht kaum ein Tag, an dem man keine Besuchergruppen aus Nah und Fern in der Festungsstadt antrifft. 2017 führten die von der Stadtverwaltung beauftragten Stadtführer insgesamt über 3.700 Gäste zu den touristischen Sehenswürdigkeiten, darunter viele ältere Menschen oder Personen mit Hörbeeinträchtigungen. Um diesen das Erlebnis Saarlouis jetzt akustisch besser zugänglich zu machen, wurde für die Tourist-Info eine hochmoderne mobile Hörunterstützungsanlage angeschafft. Von ihr profitieren nicht nur Senioren, sondern ganz speziell auch Personen mit Cochlea-Implantaten und Hörgeräten.



Die neue Hörunterstützungsanlage erleichtert Menschen mit Hörbeeinträchtigungen die Teilnahme an Stadtführungen. Fotos: Petra Molitor

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Oberbürgermeister Peter Demmer begrüßte angesichts der Vorstellung der Anlage im Empfangssaal des Rathaus Projektpartner und Betroffene. Neben Amtsleiter Thomas Jacob und Touristiker Florian Deichler, den Zuständigen beim städtischen Hauptamt, waren als Kooperationspartner vom „Netzwerk Hören“ Carola Heimann und Dr. Gentiana Wenzel nach Saarlouis gekommen. Eingeladen waren zudem Hörgeschädigte, die die neuen Kopfhörer und Empfänger nach dem offiziellen Teil gleich auf einem Rundgang durch die Stadt testen konnten. Ihr Stadtführer Norbert Güthler-Tyarks zu Zissenhausen zeigte sich begeistert von der neuen Technik: „Wir haben viele Besucher im Alter von 60 bis 70 Jahren. Gab es früher Probleme mit der Verständigung, haben meine Stadtführerkollegen und ich uns darauf eingestellt und während der Rundgänge einfach lauter gesprochen. Die neue Anlage macht für die Teilnehmer und die Stadtführer vieles einfacher und komfortabler“, schilderte er.

 

OB Demmer dankte allen, die an der Umsetzung des Projektes beteiligt waren. „Durch die konstruktive Zusammenarbeit aller mitwirkenden Institutionen und die 70 %-ige finanzielle Förderung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr konnten wir die 30-FM-Anlagen anschaffen. Dies ist ein weiterer zukunftsweisender Schritt in Richtung Barrierefreiheit“, bekräftigte der Verwaltungschef. Ihm stimmten die Beauftragten von Menschen mit Behinderungen von Saarlouis, Dillingen und Überherrn zu, die ebenfalls an dem Termin teilnahmen.

 

Das Bewusstsein für Hörminderungen wurde durch den Kontakt und die daraufhin enge Zusammenarbeit zwischen der Stadt und dem 2015 ins Leben gerufenen „Netzwerk Hören“ aufgebaut. Projektträger des Netzwerks Hörens ist das Wirtschaftsministerium, Kooperationspartner des Projektes sind das Universitätsklinikum des Saarlandes mit der HNO-Klinik, die MediClin Bosenberg Kliniken St. Wendel, die Tinnitustherapie- und Hörzentrum GmbH Neunkirchen, die Systems Neuroscience & Neurotechnology Unit der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes.

 

Vieles wurde bereits umgesetzt

 

Das Internetportal www.hoeren.saarland informiert über die medizinischen Leistungen und über entsprechende touristische Angebote im Saarland. Einer der ersten Projektpartner war die gemeinsame Tourist-Information von Stadt und Landkreis Saarlouis. Schon bei der Eröffnung des Büros am Großen Markt wurden die Voraussetzungen für „Barrierefreiheit im Tourismus“ geschaffen. Eingang und Beratungstresen wurden rollstuhlgerecht gestaltet, eine induktive Höranlage installiert und die Decke gedämpft.

 

Im Eingangsbereich weist ein Hinweisschild darauf hin, dass Hörgeschädigte ihr Hörgerät auf „T“ schalten und damit die störenden Nebengeräusche ausblenden können. Zudem wurde auf eine blendfreie und gute Ausleuchtung geachtet. Die Tourist-Information erhielt daraufhin als besondere Anerkennung vom Wirtschaftsministerium das Qualitätssiegel "Hören mit Herz". Eine weitere induktive Höranlage ist im Hallenbad „Aqualouis“ installiert, so dass auch dort die Badegäste von der Barrierefreiheit profitieren können. Weitere öffentliche Gebäude sollen in naher Zukunft ebenfalls mit Höranlagen ausgestattet werden.

 

 


 

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