Mir.fehlt.was. Frauenarmut trifft alle

23.01.2016

Von: Sigrid Gehl


Der Frauenbeirat der Kreisstadt Saarlouis, die Frauenbeauftragten des Saarlandes und das Frauennetzwerk Saarlouis beteiligen sich an der bundesweiten Kampagne gegen Frauenarmut, mit Großflächenplakaten, Postkarten u. Bierdeckeln; Start ist im März anlässlich des Equal Pay Day (19.03.). Mir.fehlt.was. Frauenarmut trifft alle.



Pünktlich zum Equal Pay Day, dem Internationalen Aktionstag für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern, der in diesem Jahr am 19. März begangen wird, startet auch im Saarland die bundesweite Kampagne gegen Frauenarmut. Der Equal Pay Day markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen seit Jahresanfang umsonst arbeiten müssen, um das durchschnittliche Gehalt eines Mannes aus dem Vorjahr zu erhalten…(während Männer in der gleichen Zeit bereits für ihre Arbeit im aktuellen Jahr  bezahlt werden). In Deutschland beträgt die Entgeltlücke 22 %. Diese Lücke entsteht durch die schlechtere Entlohnung in den typischen Frauenberufen, die unterbrochenen Erwerbsbiographien, die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen, die Teilzeitarbeit und Mini-Jobs. Selbst bei gleicher Tätigkeit beträgt der Lohnunterschied noch 7 %.

 

Die Kampagne weist auf die erschreckend hohe Zahl von Armut bei Frauen hin. Betroffen sind Frauen aller Generationen, besonders häufig trifft es Alleinerziehende und Rentnerinnen. Typische Frauenberufe, wie Erzieherin, Friseurin, Altenpflegerin etc. sind im Vergleich schlecht bezahlt. Der Grundstein für eine geringe Rente ist damit schon gelegt. 

 

Im Lebenslauf von Frauen potenzieren sich die Armutsrisiken. Auch Teilzeit und Mini-Jobs sind eine Einbahnstraße in Richtung Armut. 45 % der erwerbstätigen Frauen arbeitet in Teilzeit, bei den Männern sind es 9,8 %. Die Aussicht auf eine existenzsichernde Rente sinkt für diese Frauen weiter. 

 

Statistisch gesehen erhalten Frauen 60 Prozent weniger Rente als Männer. Aktuell bekommen 63 Prozent der Frauen bekommen weniger als 650 Euro Rente. Auch kommende Frauengenerationen werden von Armut im Alter betroffen sein. Die Politik ist hier dringend gefordert neue Rahmenbedingungen zu schaffen.


 

Kontakt

  • Frauenbeauftragte, zertifizierte Mediatorin
    Sigrid Gehl
     
    Grünebaumstr. 2
    66740
    Saarlouis
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    E-Mail

    Landesarbeitsgemeinschaft der Kommunalen Frauenbeauftragten im Saarland
    http://www.frauenbeauftragte-saar.de/


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