Informationstag für Gesundheit und Barrierefreiheit

07.05.2016

Von: Sven Mohr


Nach dem großen Erfolg aus dem Vorjahr fand, im Rahmen des europäischen Protesttages für Menschen mit Behinderungen, Ende April der 2. Saarlouiser Gesundheits- und Mobilitätstag statt. Unter dem Motto "Barrierefreiheit ist mehr Wert" informierten regionale Vereine, Verbände, Firmen und Organisationen mit Informationsständen sowie einem bunten Rahmenprogramm über Probleme und Hilfen für Menschen mit Behinderungen. Organisiert wurde die Veranstaltung auf dem Kleinen Mart von der Saarlouiser Stadtverwaltung, dem Behindertenbeauftragten der Stadt Saarlouis und dem Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V.



Im Rahmen des europäischen Protesttages für Menschen mit Behinderungen fand Ende April der 2. Saarlouiser Gesundheits- und Mobilitätstag auf dem Kleinen Markt statt. Bilder: Sven Mohr

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Interviewrunde zum aktuellen Stand der Barrierefreiheit im Saarland zwischen dem Landesbeauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderungen Wolfgang Gütlein, Pressesprecher des Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. (BSK) Peter Reichert und Ministerin Monika Bachmann (v.l.n.r.)

Oberbürgermeister Roland Henz dankte allen Mitwirkenden für die Durchführung des 2. Saarlouiser Gesundheits- und Mobilitätstages. Übersetzt wurde er von der Dolmetscherin für Deutsche Gebärdensprache, Svenja Markert (links im Bild)

Stellvertretend für die vielen ehrenamtlichen Helfer des Tages: BSK Landesvorsitzender Uwe Wagner, Dolmetscherin für Deutsche Gebärdensprache Svenja Markert und die 1. Vorsitzende des Gehörlosenverein "Bleib treu" Sigrid Meiser-Helfrich (v.l.n.r)

Lebensfreude strotz jeglicher Behinderung und veränderte Situationen nicht als Problem, sondern als Chance ansehen. Diesen Eindruck vermittelte der 2. Saarlouiser Gesundheits- und Mobilitätstag Ende April auf dem Kleinen Markt. An diesem Nachmittag stellten über zehn Vereine, Organisationen, Firmen und Verbände aus der Region ihre Angebote vor, luden zu Aktionen ein und standen den Besuchern für Fragen und Anregungen zur Verfügung. Unter anderem wurde auf dem Kleinen Markt ein Rollstuhlparcours mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden aufgestellt, um Bodenwellen, Bürgersteige oder auch Schotterbereiche darzustellen. Jeder, der mochte, konnte in einem Rollstuhl nachempfinden, welchen zum Teil körperlichen Schwierigkeiten Rollstuhlfahrer im täglichen Leben ausgesetzt sind. Zusätzlich stellte die KVS Saarlouis GmbH einen Bus mit Rampe zur Verfügung, um den sicheren Einstieg zu üben. Rund um die Gesundheit wurden an diesem Tag kostenlose Blutzucker- und Blutdruckmessungen angeboten, Beratungsstellen des Landkreises Saarlouis informierten über ihre Angebote und Informationsveranstaltungen, die speziell für die Bedürfnisse älterer Menschen ausgelegt sind. Der Gehörlosenverein "Bleib treu" bot einen kleinen Schnupper-Gebärdensprachkurs an und informierte Betroffene und interessierte Besucher über eine besondere Sprache und eine Behinderung, die man den Betroffenen nicht ansieht. 

 

In ihrer Eröffnungsansprache dankte die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie und Schirmherrin der Veranstaltung, Monika Bachmann, allen Organisatoren. Es gäbe viele Arten von Behinderungen, nicht nur körperliche und direkt sichtbare. Die Gesellschaft müsse Möglichkeiten schaffen, dass jeder am gemeinsamen Leben teilnehmen kann. Dabei würden viele unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen, wie Beispielsweise der private und öffentliche Wohnungsbau, die städtische Infrastruktur und vieles mehr. Oberbürgermeister Roland Henz schloss sich den Worten der Ministerin an und dankte allen Mitwirkenden. Er betonte, dass das Thema Barrierefreiheit seit vielen Jahren ein wichtiges Thema in der Stadtverwaltung ist. Hier sei man im ständigen Dialog mit dem Behindertenbeauftragten der Stadt Saarlouis, Bernd Ruppenthal. 

 

In einer Interviewrunde zwischen dem Landesbeauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderungen Wolfgang Gütlein, dem Pressesprecher des Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. (BSK) Peter Reichert und Ministerin Monika Bachmann, analysierte man die bisherigen Umsetzungen in Sachen Barrierefreiheit im Saarland. Generell waren sich alle Gesprächsteilnehmer einig, dass es weiterhin wichtig sei, auf eine verbesserte  Bewegungsfreiheit aufmerksam zu machen und Reformen und Konzepte gemeinsam gesetzlich zu verankern. Innerhalb des Gespräches konnte man auch erkennen, dass sich innerhalb der letzten 10 Jahre viel zum Positiven verändert hat, man jedoch erst am Anfang jeglicher Bemühungen stehe. Neben den politisch verantwortlichen Entscheidungsträgern sei auch ein Umdenken bei jedem Einzelnen notwendig. Eine Behinderung ist keine Krankheit und dürfe auch nicht als eine solche behandelt werden.

 

Begleitet wurde die Informationsveranstaltung von einer Dolmetscherin für Deutsche Gebärdensprache, Svenja Markert. Finanziell unterstützt wurde die Veranstaltung von der Stadt Saarlouis und dem Saarländischen Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie. 


 

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