Heute schon an morgen denken

07.10.2014




Heute liegt der Anteil der Generation 65+ bei gut 17 Prozent. Das Statistische Bundesamt rechnet bis zum Jahr 2030 mit einem steigenden Anteil von über 65-jährigen an der Gesamtbevölkerung auf mindestens 22 Prozent. Gut jeder fünfte Einwohner in Deutschland wird also 2030 über 65 Jahre alt sein. 

 

Gleichzeitig steigt die Anzahl der Pflegebedürftigen immer weiter an. 2009 gab es rund 2,3 Mio. Pflegebedürftige, 2011 waren es bereits 2,5 Mio. Bis zum Jahr 2030 rechnen Statistiker mit einem massiven Anstieg auf etwa  3,4 Mio. Menschen, die ambulanter oder stationärer Pflege bedürfen. Derzeit werden mehr als zwei Drittel aller Pflegebedürftigen zuhause versorgt. Dies entspricht auch dem Wunsch der Bevölkerung, die laut Umfragen  mit großer Mehrheit im Alter zuhause oder im Kreise der Familie gepflegt werden möchte. 

 

Eine Arbeitsgruppe unter Federführung des  Bundesfamilienministeriums  hat in  diesem  Rahmen  ein  strategisches Konzept „Selbstbestimmt altern“ entwickelt. „Mit den Potenzialen verfügbarer Zeit, besserer Gesundheit und höherer Bildung  für  die  Einzelnen  gewinnen gleichzeitig  die  Möglichkeiten  älterer Menschen, einen Beitrag zum Gelingen von  Gesellschaft  zu  leisten,  an  Bedeutung“, heißt es in dem Konzept. 

 

Lokale Infrastruktur 

 

In  ihrer  Einschätzung  der  gegenwärtigen Situation stellt die Arbeitsgruppe fest:  „Während  in  ländlichen  Räumen die Angebote für ein selbstbestimmtes Leben  besonders  unterstützt  werden müssen, scheint es in urbanen Räumen aktuell  weniger  drängend,  das  Gesamtangebot  quantitativ  auszubauen, als  die bestehenden  Angebote  besser zu vernetzen und bekannt zu machen.“ 

 

Daraus folgt die Empfehlung vernetzter Anlaufstellen  im  Wohnviertel,  die  als Knotenpunkte  für  Information,  Beratung,  Begegnung  und Unterstützung funktionieren. Sie bündeln Angebote an einem  Ort,  an  dem  bürgerschaftliches Engagement  ebenso  „andocken“  kann wie  familienunterstützende  Dienstleistungen.  Die  bundesweit  etablierten Mehrgenerationenhäuser  sind  ein  Beispiel  für  solche  Anlaufstellen  und  als Aktionsprogramm des Bundesfamilienministeriums  gleichzeitig  ein  Beispiel für das Engagement des Bundes in diesem Bereich. 

 

In  der  kommunalen  Seniorenpolitik zeichnet  sich  ein  Perspektivwechsel  ab:  von  der  klassischen  Altenhilfe zu einer Politik von, mit und für ältere Menschen,  die  Engagementpotenziale einbezieht, auf Netzwerke setzt und auf die  Selbst-  und  Mitverantwortung  in „Sorgenden Gemeinschaften“. 

 

Mehr Informationen bitte der Online-Broschüre "Demografischen Wandel gestalten" entnehmen. 


 

Kontakt

  • Sven Mohr
    Nebenamtlicher Redaktionsleiter
    Lokales Bündnis für Familien Saarlouis - Faire Stadt Saarlouis
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