Geschichte erleben und verstehen

10.04.2015

Von: Sven Mohr


Das Haus Saargau zählt seit seiner Restaurierung vor über 20 Jahren zu einem der geschichtlichen Sehenswürdigkeiten in der näheren Region. Im Rahmen des diesjährigen Saarlouiser Osterferientreff besuchte eine Gruppe Kinder das Lothringer Bauernhaus in Ortsteil Gisingen, um mehr über die Geschichte und das Leben der Menschen des 18. und 19. Jahrhunderts zu erfahren.



Im Rahmen des Saarlouiser Osterferientreff konnten besonders die Kleinen in das Bauernleben des 18. und 19. Jahrhundert eintauchen. Bilder: Sven Mohr

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Im Haus Saargau geben eine Sammlung alter Kamin-, Taken- und Ofenplatten einen Eindruck vom Leben der Bauern früherer Zeiten wieder

Altlothringische Möbel und originalgetreue Arbeitsgeräte runden die Inneneinrichtung des über 250 Jahre alten Bauernhauses ab

Ostersuche für die Kleinen im nach alten Vorbild angelegten Bauerngarten. Dieser gehört zum grenzüberschreitenden touristischen Netzwerk „ Gärten ohne Grenzen“

Wie spielte sich das Leben einer Bauernfamilie im 18. und 19. Jahrhundert ab, wie wohnten sie, und was bedeutet eigentlich der Begriff "Lothringer Bauernhaus"? Kindgerecht ging Beatrix Leinen auf alle gestellten Fragen der neugierigen Kinder in ihrer Führung, durch das über 250 Jahre alte Haus, ein. In dem restaurierten Bauernhaus befinden sich viele Möbelstücke und Gebrauchsgegenstände, an denen man erahnen kann, wie die Menschen früher lebten. Für alle Teilnehmer erstaunlich waren die sehr kleinen Betten, in denen man heute nicht wie gewohnt schlafen könnte. Ende des 18 Jahrhunderts, so Beatrix Leinen, bevorzugten die Menschen eine halb sitzende Schlafposition. Ein damaliger Aberglaube besagte, dass nur Tote auf dem Rücken liegen. Die Fensterbänke dienten früher als beliebte Sitzgelegenheit und zum Teil auch als Arbeitsplatz, um das einfallende Tageslicht effektiv nutzen zu können. Aus diesem Grund sind die Fenster in den älteren Häusern sehr niedrig angesetzt. 

 

Gebrauchsgegenstände wie ein alter Kochherd mit seiner eiserner Herdplatte, den meist aus Eisen gefertigten Küchengeräten, oder auch die massiv schweren Bügeleisen sind Zeitzeugen der früheren täglichen Hausarbeit. Mit etwas Verwunderung lernten die Kinder den Vorläufer der heutigen Wärmeflasche kennen - ein heißer Ziegel. Dieser wurde  im Ofen erhitzt, danach zum Vorwärmen in ein Tuch gelegt und dann genutzt. Zusätzlich erfuhren die Teilnehmer, dass die Lothringer Bauernhäuser den Wohn- und Wirtschaftsteil unter einem Dach vereinten. Das bedeutet, dass Tier und Mensch unter einem Dach wohnten. 

 

Der hinter dem Haus liegende Garten bot zusätzlich die Möglichkeit für eine nachträgliche Ostersuche. Neben süßen Überraschungen warteten kindgerechte Sachbücher um von den Kleinen gefunden zu werden. Dieser nach altem Vorbild angelegter Bauerngärten gehört zum grenzüberschreitenden touristischen Netzwerk „ Gärten ohne Grenzen“. 

 

Diese Aktion fand im Rahmen des Osterferientreff der Kreisstadt Saarlouis, Abteilung Familie und Soziales, und dem Rodena Heimatkundeverein Roden e.V. statt. 


 

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