„Gemeinsam finden wir einen Weg“

04.03.2021

Von: Stefanie Stein - Öffentlichkeitsarbeit


Im Diakonie-Beratungszentrum Am Kleinbahnhof erhalten Jugendliche aus dem Landkreis Saarlouis unterschiedliche Hilfe und Unterstützung. Probleme in der Schule, Ärger mit den Eltern, fehlende Perspektiven für die Zukunft oder Suchtproblematiken – im Saarlouiser Diakonie-Beratungszentrum (Am Kleinbahnhof 7a) finden Jugendliche und junge Erwachsene eine zuverlässige Anlaufstelle, wenn sie mit Herausforderungen in ihrem Leben alleine nicht mehr zurecht kommen. Die Diakonie Saar hat hier mehrere Einrichtungen gebündelt: die ANLAUFstelle bei Schulverweigerung, BEK/BOSEK – berufliche Orientierung, das offene Beratungsangebot KuRS sowie die Beratungsstelle „Frau & Beruf“.



KuRS - Einzelfallhilfe für Jugendliche

KuRS (Kompetenzagentur und Respekt Saarlouis) ist ein offenes Beratungsangebot für Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren. Die Mitarbeitenden leisten konkrete Einzelfallhilfe und entwickeln gemeinsam mit den Ratsuchenden Zukunftsperspektiven, helfen auch bei der Wohnungssuche. „Ziel ist es immer auch, die Jugendlichen in Ausbildung oder Beruf zu bringen, das heißt, sie das Regelsystem zu re-integrieren“, sagt Matthias Schindel-Helfenstein. Das setze oft eine Begleitung über Monate voraus, da viele akut wohnungslos sind oder psychische Krankheiten wie Depressionen, Psychosen oder Angststörungen haben.

So wie beispielsweise Tina. Die 18-jährige hat ihre Ausbildungsstelle aufgrund psychischer Probleme abbrechen müssen. Sie hatte wegen ihrer familiären Situation Angststörungen entwickelt. Die KuRS-Mitarbeitenden haben sie zuhause aufgesucht und Kontakt angeboten. „Wir signalisieren den Jugendlichen: Gemeinsam finden wir einen Weg. Dann analysieren mit ihnen, wo die Probleme liegen und welche Möglichkeiten es gibt. Dabei ist eine enge Begleitung und ein sensibler Ansatz nötig“, erklärt Schindel-Helfenstein. Mit dazu gehöre auch die Begleitung zu Ämtern und Unterstützung bei der Wohnungssuche. „Tina haben wir zusätzlich geholfen, einen Therapieplatz zu bekommen“, so Schindel-Helfenstein. „Und es ist toll zu sehen: Seit sie aus dem negativen Umfeld heraus ist, konnte sie sich stabilisieren und ist richtig aufgeblüht.“

Bei ersten Fehlzeiten in der Schule bereits handeln

„Fehlen Jugendliche unentschuldigt in der Schule, ist das oft ein Anzeichen für Problemlagen. Suchterkrankungen oder familiäre Schieflagen, Tod oder Trennung von Bezugspersonen, Mobbing und Probleme mit Lehrerinnen und Lehrern sind Auslöser für die Schulabwesenheit“, berichtet Diakoniemitarbeiter Tobias Surburg.

Mit der ANLAUFstelle bei Schulverweigerung versucht die Diakonie, früh zu handeln und die Schülerinnen und Schüler sowie deren Familien zu unterstützen. Anstoß ist, dass die Schulen der Diakonie melden, wenn Schülerinnen oder Schüler zu oft vom Unterricht fernbleiben. Dazu gibt es seit 2007 eine Handlungsempfehlung vom Landkreis Saarlouis zwischen Schulen und Trägern.

Bei zehn unentschuldigten Fehltagen werden die Sozialarbeiter informiert und nehmen innerhalb von 24 Stunden Kontakt zu der Familie auf. „Wir wollen den Schülerinnen und Schülern signalisieren: Wir helfen Euch! Wir reichen Euch die Hand“, erzählt Surburg. Sie identifizieren den Handlungsbedarf und entwickeln dann gemeinsam mit der Familie und den Lehrkräften Perspektiven für die Rückkehr an die Schule. Bei langen Fehlzeiten sei da die Hürde oft sehr hoch und eine enge Begleitung notwendig.

„Aktuell besorgt uns, dass sich die prekären Familiensituationen zuspitzen, durch den fehlenden Präsenzunterricht Kontrollmechanismen wegfallen“, so Surburg. Auch sogenannte Krankmeldungen seien einfacher. Hier ist die Aufmerksamkeit der Lehrerinnen und Lehrer gefragt, aber auch der Eltern.

Vernetzung im Aktionsprogramm für bestmögliche Hilfe

„Da die Problemlagen oftmals sehr vielseitig sind, arbeiten die Projekte des Beratungszentrums in enger Abstimmung und können für die Ratsuchenden ein umfassendes Hilfsnetzwerk bereitstellen“, erklärt Bettina Molitor, Bereichsleiterin in der Fachabteilung „Berufliche Integration“. Die landkreisweite Vernetzung auch mit anderen Trägern, gelingt durch das „Aktionsprogramm Jugendhilfe – Schule – Beruf im Landkreis Saarlouis“, das es seit 2005 gibt. So kooperiert die Diakonie Saar im Projekt im Projekt BEK mit VAUS und in der Einrichtung KuRS mit der KEB und VAUS.


 

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