Familienbus in Saarlouis
19.05.2022
Von: Michael Leinenbach
„Demographie geht uns alle an“, lautete das Thema der Station des Familienbusses des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie auf dem Kleinen Markt in Saarlouis. Beteiligt hatten sich an diesem Tag Einrichtungen, die sich bereits auf den Weg gemacht haben den intergenerativen Ansatz in ihren Programmen aufzunehmen und auszubauen.
Am Stand des Lokalen Bündnisses für Familie wurde die Frage gestellt, was Familie für uns heute bedeutet. Die Rückmeldungen gaben deutliche Botschaften. Neben der Erwartung das Familie vor allem Liebe auszeichnet wurden u.a. Glück, Frieden, Freunde, gegenseitige Anerkennung, Vertrauen, Respekt, respektvoll miteinander umgehen, Zusammenhalt aber auch Streitkultur von dem Besucher*innen geäußert.
Bürgermeisterin Marion Jost unterstrich mit Ihrem Besuch am Familienbus die Bedeutung der intergenerativen Arbeit, die in den Einrichtungen geleistet wird. „Gerade im demographischen Wandel bekommen die Einrichtungen den immer wichtigeren Auftrag sich diesem Thema anzunehmen und für die Menschen entsprechende Angebote und Alternativen zu entwickeln“, so Bürgermeisterin Marion Jost. Ein herzliches Dankeschön richtete Bürgermeisterin Marion Jost an Verena Bernard von der Service- und Kompetenzstelle Familie und Seniorenpolitik im Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie für die Organisation der Familienbustour. Gemeinsam mit Verena Bernard besuchte Bürgermeisterin Marion Jost die Stände der mitwirkenden Saarlouiser Einrichtungen und bedankte sich bei diesen für ihr Engagement.
Der intergenerative Ansatz hat in der Kreisstadt Saarlouis über die institutionelle Ebene hinaus Tradition. Bereits 2006 in der Gründungsphase des Saarlouiser Bündnisses spielte Familie eine besondere Rolle. „Familie in der heutzutage verschieden gelebten Form ist ein zentrales gesellschaftliches Anliegen der Gegenwart. Das „Netzwerk Familie“ soll in seiner Unterschiedlichkeit je nach Bedarf unterstützt und gefördert werde. Eine zeitgemäße Familienpolitik, die den demographischen Wandel berücksichtigt und aufgreift, gewinnt gesellschaftlich, politisch und wirtschaftlich zunehmend an Bedeutung. Ein familienfreundliches Umfeld stärkt die Lebensqualität, den Wohlfühlfaktor für Leben und Arbeit und das menschliche Miteinander aller Generationen“.
Als Konsequenz dieser Haltung hat die Kreisstadt Saarlouis, neben der unterschiedlichen institutionellen Förderung, entsprechend ihrer Möglichkeiten sozialpolitische Instrumente geschaffen. So bilden der Windelzuschuss sowie der Familien- und Sozialpass bedeutende Instrumente der Saarlouiser Sozialpolitik. In beiden Instrumenten wurden nach der Beschlusslage des Rates bereits die intergenerativen Ansprüche beachtet.
Bereits im Jahr 2010 beschloss der Saarlouiser Stadtrat einen Windelzuschuss, der sich an Kleinkindern, die das 3. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, Menschen mit Behinderungen ab dem vollendeten 3. Lebensjahr, die an Inkontinenz leiden sowie bedürftige Erwachsene, die an Inkontinenz leiden, richtet.
Im Jahr 2012 wurde vom Stadtrate der Saarlouiser Familien- und Sozialpass beschlossen, der eine freiwillige Leistung der Kreisstadt Saarlouis ist und ein deutliches Zeichen der Wertschätzung von Familien, Eltern ohne Trauschein, Adoptiv- und Pflegeeltern, Großeltern sowie Alleinerziehenden. Auch fördert der Saarlouiser Familien- und Sozialpass Empfänger/-innen von ALG II, 1-€ Jobber/-innen, Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen mit Anspruch auf ergänzende staatliche Leistungen, Rentner/-innen mit Anspruch auf Leistungen der Grundsicherung, BAföG-Empfänger/-innen, Empfänger/-innen von Wohngeld und Kriegsopferfürsorge sowie Empfänger/-innen von sonstigen Leistungen der Sozialgesetzgebung (SGB), z.B. Empfänger/-innen von Pflegegeldleistungen.
Das Saarlouiser Bündnis für Familie wird sich auch weiterhin für die Weiterentwicklung der intergenerativen Angebote und Instrumente einsetzen, die besonders durch den demographischen Wandel eine immer größere Bedeutung in den Netzwerken vor Ort in den Quartieren und Sozialräumen bekommen.
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