Esskultur im Laufe der Zeit

11.10.2016

Von: Sven Mohr


Zum Beginn der Ausstellung "Augenschmaus - Historische Bestecke aus dem Suermondt-Ludwig-Museum Aachen" luden das Museum Haus Ludwig und das Lokale Bündnis für Familie in Saarlouis zu Ludwig’s Kids-Treff ein. Neben der Ausstellung selbst erwartete die kleinen Besucher ein spannendes und umfangreiches Rahmenprogramm rund um unser heutiges Essbesteck.



Für eine zauberhafte Show sorgte Maxim Maurice, welcher wieder einmal mit seinen Tricks Groß und Klein in seinen Bann zog. Bilder: Sven Mohr

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In der aktuellen Ausstellung „Augenschmaus“ werden im Museum Haus Ludwig über 400 Exemplare der unterschiedlichsten Bestecke in 38 Vitrinen präsentiert

Unsere Esskultur hat sich innerhalb der letzten Jahrhunderte stark geändert. Wer heutzutage im Restaurant Beispielsweise sein Mittagessen mit den Fingern essen würde oder nicht richtig mit Messer, Gabel oder Löffel umgehen könnte, würde aller Wahrscheinlichkeit nach ungläubig angeschaut werden. Vor über 500 Jahren war das jedoch ganz anders. Selbst der Gründungsvater von Saarlouis, König Ludwig XIV., tadelte gegen 1690 die Erzieherin des kleinen Herzogs von Burgund und seiner Brüder, da sie ihnen beibrachte mit einer Gabel zu essen. Zu ganz früher Zeit sollten wohlerzogene Leute mit den Fingern essen. Auch Teller waren meist kein Bestandteil der Tischkultur. Oft reichte einfach eine Scheibe Brot als Tellerersatz und die Gabel wurde nur benutzt um das Fleisch auf das Brot oder vor sich auf den Tisch zu legen. Der Löffel allerdings hat eine lange Geschichte. Die alten Löffel waren früher sehr groß, wie heutige Suppenkellen. Erst um die 1700 wurde das Essen mit Messer, Gabel und Löffel in unserer westlichen Kultur eingebürgert und diente seitdem als Statussymbol. 

 

In der aktuellen Ausstellung werden im Museum Haus Ludwig über 400 Exemplare der unterschiedlichsten Bestecke in 38 Vitrinen präsentiert. Alle Ausstellungsstücke faszinieren durch ihre zum Teil künstlerischen Raffinessen. Viele Besteckgriffe wurden unter anderem aus Elfenbein, Porzellan, Bergkristall oder Bernstein hergestellt. Innerhalb der Ausstellung konnten die kleinen Gäste auch einen der ältesten Löffel begutachten. Dieser wurde aus Ton hergestellt und stammt aus dem Jahr 1.200 v.Chr. 

 

Neben der Ausstellung selbst wurde den Kindern ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm angeboten. Wer wollte konnte sich in der Kreativwerkstatt des Museums mit Buntstiften seine eigenen Bestecke designern. Für eine zauberhafte Show sorgte Maxim Maurice, welcher wieder einmal mit seinen Tricks Groß und Klein in seinen Bann zog. Wer süßes will muss leiden, könnte man das Glücks- und Geschicklichkeitsspiel nennen, welches an diesem Nachmittag für reichlich Stimmung sorgte. Mit Hilfe von Messer, Gabel, einem Würfel, Handschuhen, Mütze und Schal ging es darum, Stücke aus einer Schokoladentafel zu brechen, aufzuspießen und zu genießen, bevor ein anderer Spieler sich an die süße Beute zu schaffen macht. Bei der traditionellen Fotoaktion "Von der Besten Seite" konnten sich die fast 100 Besucher_innen vor einer Lokalität ihrer Wahl ablichten lassen, welche etwas mit dem Thema Essen zu tun hatte. Durch die nachträgliche digitale Bilderbearbeitung sahen die ausgedruckten Farbfotos verblüffend echt aus. Diese Eindrücke konnten nach dem Druck kostenlos zur Erinnerung mit nach Hause genommen werden. Im Museumscafé sorgte das Team vom Museum mit fair gehandelten Produkten für das leibliche Wohl. Ergänzt wurde das Angebot durch eine Kuchenspende der Firma Globus aus Saarlouis. 


 

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  • Sven Mohr
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