Einweihung des Schwester-Hermiona-Weges in Saarlouis-Roden

27.06.2025

Von: Dr. Claudia Wiotte-Franz


Schwester Hermiona Brodbeck cps (1893-1977) wirkte über 52 Jahre als Ordensfrau und Krankenschwester in Saarlouis-Roden. Zur Erinnerung an die „Mutter von Roden“ oder „der gute Engel“, wie die Bevölkerung von Saarlouis-Roden Schwester Hermiona liebevoll nannte, wurde unweit der Wirkungsstätte der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut nun ein Gässchen zwischen de Donatusstraße und der Lindenstraße in Schwester-Hermiona-Weg in Saarlouis-Roden umbenannt.



Foto: Peter Speth

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Foto: Peter Speth

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Foto: Dr. Claudia Wiotte-Franz

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Foto: Dr. Claudia Wiotte-Franz

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Der offiziellen Einweihung durch Oberbürgermeister Marc Speicher waren zahlreiche Bürgerinnen und Bürger gefolgt. Bei herrlichem Sonnenschein konnte OB Marc Speicher neben Vertreterinnen und Vertretern des Stadtrates und anderer offizieller Gremien, die beiden Frauenbeauftragten Sigrid Gehl und Astrid Brettnacher und insbesondere zwei Vertreterinnen der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut, Schwester Ingrid Geißler und Schwester Regine Simon, recht herzlich begrüßen. Marc Speicher dankte den Frauen des Lokalen Bündnisses für ihren langjährigen Einsatz zur Aufarbeitung des Wirkens vieler Frauen in der Kreisstadt Saarlouis. 

Durch das Programm führte Dr. Claudia Wiotte-Franz, Geschäftsführerin der Frauen im Lokalen Bündnis für Familie. In ihrem Grußwort erinnerte sie an den Beschluss des Kulturausschusses aus dem Jahr 2013, bei der zukünftigen Benennung von Straßennamen mehr verdiente Saarlouiser Frauen zu berücksichtigen.

Ziel der Frauen im Lokalen Bündnis für Familie Saarlouis ist es, die in vielfältiger Art und Weise vom gesellschaftlichen Wirken von Frauen geprägte Geschichte der Stadt Saarlouis aufzuzeigen. Zu diesen Aufgaben gehört es, Lebensläufe von Frauen aus Saarlouis und den Stadtteilen zu betrachten, zu recherchieren, zusammenzutragen, zu dokumentieren und zu publizieren. Wesentlich dabei ist, dass Frauen auch im Stadtbild und den Stadtteilen sichtbar gemacht werden. Erste Benennungen von Straßen und Plätzen nach Saarlouiser Frauen sind in den vergangenen Jahren bereits erfolgt. 

Nachdem Rosa-Maria Kiefer-Paulus, Mitglied der Frauen im Lokalen Bündnis und Mitglied von Rodena Heimatkundeverein Roden  e.V. bereits im Jahr 2021 den Antrag gestellt hatte, einen Weg/eine Straße oder einen Platz nach Schwester Hermiona zu benennen, konnte nach Rücksprache mit den Frauen im Lokalen Bündnis für Familie Saarlouis ein adäquater Vorschlag gemacht werden. Die kürzlich verstorbene Sprecherin der Frauen des Lokalen Bündnisses, Hella Arweiler schlug das genannte Gässchen im Thelengarten vor und der Saarlouiser Stadtrat folgte diesem einstimmig.

Schwester Angela-Maria Segbert, Provinzoberin der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut, schrieb in ihrem Grußwort, welches vor Ort verlesen wurde „Als Gemeinschaft der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut, der Schwester Hermiona über 65 Jahre angehörte, danken wir Ihnen von Herzen, liebe Rodenerinnen und Rodener, dass Sie das Andenken an diese außergewöhnliche Frau wachhalten. Mit der Benennung dieses Weges geben Sie ihrer Geschichte einen sichtbaren Ort – und zugleich ein bleibendes Zeichen der Menschlichkeit, der Fürsorge und der Hoffnung“. 

Schwester Sabine Then, die langjährige Leiterin des kath. Kindergarten St. Theresia, blickte in ihrem gesandten Grußwort, das Schwester Regine Simon vortrug, auch auf ihre Zeit in Roden zurück: „Eine Zeit, in der viele Kinder ihrer Gemeinde durch meine Hände gegangen sind, und zahlreiche Feste, Aktivitäten und Ereignisse des Kindergartenalltages sind noch lebendig in meiner Erinnerung. Nicht vergessen werde ich das gute Eingebundensein der Schwestern in die verschiedenen Gruppen und Aktivitäten ihrer Gemeinde.“ 

Schwester Walburga Mitesser hatte eine Videobotschaft aus dem Provinzhaus Neuenbeken gesandt, in der sie dankbar auf ihre Zeit in Roden zurückblickte und an die zahlreichen Festivitäten und die entstandenen Freundschaften erinnerte. Schwester Sabine und Schwester Walburga, an die sich viele der anwesenden gerne erinnerten, konnten leider aus gesundheitlichen Gründungen an der offiziellen Einweihung nicht teilnehmen. 

Im Zentrum der Feierstunde standen Interviews mit Personen, die in besonderer Beziehung zu Schwester Hermiona standen. Rosa-Maria Kiefer-Paulus, Vorsitzende von Rodena und Autorin der Biografie von Schwester Hermiona, wurde gefragt, wie Schwester Hermiona nach Roden gekommen war und welche besonderen Leistungen sie für den Stadtteil Roden erbracht hatte. Im Anschluss widmete Rosa-Maria Kiefer-Paulus Schwester Hermiona sehr persönliche Worte. 

Alois Rau vom Geschichtskreis Roden erläuterte die Rolle der Missionsschwestern in der Entwicklung des Stadtteils und erinnerte auch an das rege religiöse und gesellschaftliche Leben im 20. Jahrhundert. 
Schwester Ingrid Geissler war extra aus Bonn angereist und überbrachte vom Generalat der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut aus Rom herzliche telefonische Grüße. Sie berichtete von ihren Beweggründen in den Ordnen einzutreten und veranschaulichte lebhaft, was den Orden der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut in der heutigen Zeit ausmacht. Dabei blickte sie auch auf den Wandel in der Krankenpflege in den vergangenen 100 Jahren zurück. War es zur Zeit von Schwester Hermiona noch eine wesentliche Aufgabe des Ordens, wird die Krankenpflege heute überwiegend von staatlicher Seite übernommen.

Musikalisch wurde die Einweihung von der Musikschule Mezzoforte Roden feierlich umrahmt.

Im Anschluss enthüllte Oberbürgermeister Marc Speicher das neugestaltete Schild Schwester-Hermiona-Weg und lud zum Umtrunk und Begegnung im Vereinslokal Thelengarten der Marinekameradschaft Thetis Saarlouis-Roden e.V. ein. 


 

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