Ehemaliges Bürogebäude entlastet Wohnungssuche für Flüchtlinge in Saarlouis
10.12.2015
Von: Sascha Schmidt
Eine große Erleichterung für Stadtverwaltung und Helfer: Im Gewerbegebiet Metzer Wiesen plant die Stadt eine Wohnanlage in einem ehemaligen Bürogebäude, um hier Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf zu bieten, die neu aus Lebach kommen. Damit wird die langfristige Wohnungssuche erleichtert. Weiterer Wohnraum wird dennoch benötigt.
Ein ehemaliges Bürogebäude im Gewerbegebiet Metzer Wiesen soll der Stadt Saarlouis künftig als Wohnanlage für Flüchtlinge dienen. „Dies führt zu einer Entspannung bei der Unterbringung“, so Oberbürgermeister Roland Henz. „Denn täglich haben wir Angst, dass mehr Menschen kommen als Wohnungen zur Verfügung stehen“. Bis Jahresende wird der 600. Flüchtling in Saarlouis zugewiesen werden.
Für OB Henz, Bürgermeisterin Marion Jost und die Teams von Verwaltung und GBS ist dies eine der größten Herausforderungen und eine enorme Belastung im Arbeitsalltag. Mit der neuen Wohnanlage fällt dieser Druck vorerst weg. „Jetzt haben wir Zugriff auf eine angemessene Immobilie, mit der wir den Leuten bei ihrer Ankunft in Saarlouis ein Dach über dem Kopf bieten können“, erklärt der Verwaltungschef. „Von hier aus können wir die Menschen dann auf freiwerdende Wohnungen vermitteln, sobald diese uns angeboten werden.“
Noch einen anderen Vorteil bietet die neue Wohnanlage: Sie liegt inmitten eines Gewerbegebietes. Fußläufig ist die Innenstadt in rund 15 Minuten erreichbar, zugleich gibt es im direkten Umfeld keine Wohnbebauung, sodass kein bestehendes Wohnquartier durch das Projekt gestört wird. Zugleich werden so die Arbeit von Verwaltung, Institutionen und Ehrenamtlichen erleichtert und es gibt bessere Möglichkeiten der Betreuung – gerade in den ersten Tagen nach der Ankunft ist das von großer Bedeutung.
Geplant war die Wohnanlage im Gewerbegebiet nicht, denn nach wie vor ist es ein wichtiges Ziel, die dauerhafte Unterbringung der Flüchtlinge dezentral im gesamten Stadtgebiet zu leisten. Weil im Zuge der Flüchtlingskrise die Zahl der Menschen jedoch nicht abreißt, die vor Krieg, Gewalt und Vertreibung fliehen, waren Ausweichmöglichkeiten vonnöten – bislang reichte die Zahl der angebotenen Wohnungen noch aus, doch eine langfristige Planungssicherheit gab es nicht. Oberste Priorität dabei: Nicht auf Sport- und Veranstaltungshallen ausweichen, um die Aktivitäten von Schulen, Vereinen, Ehrenamtlichen und Veranstaltern nicht zu verhindern.
Als Alternative hat sich die Stadt in enger Abstimmung mit den politischen Vertretern des Stadtrates, darauf vorbereitet, ein Zelt aufstellen zu können – „damit wir im Notfall vorbereitet sind“, wie Henz in öffentlicher Stadtratssitzung erklärte. Dank der neuen, angemieteten Immobilie ist dieser potentielle Notfall nun vorerst abgewendet. „Bis jetzt hat die Unterbringung in Saarlouis so gut funktioniert, weil uns viele Menschen Wohnungen anbieten. Um das auch in Zukunft zu gewährleisten, freuen wir uns über weitere Wohnungsangebote.“
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