Die „Tour de Fair“ stoppt in Saarlouis

26.07.2023


Weltladen-Mitarbeiter*innen radeln für den Fairen Handel. Der Weltladen „La Tienda“ wird am Donnerstag, den 3. August 2023, die „Tour de Fair“ willkommen heißen.



Die Teilnehmer*innen der „Tour de Fair“ radeln für den Fairen Handel. (Bild: Manfred Wimmer)

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Bildunterschrift: Die Teilnehmer*innen der „Tour de Fair“ radeln für den Fairen Handel. (Bild: Gerhard Werum)

Die Teilnehmer*innen der „Tour de Fair 2022“ radeln für den Fairen Handel durch die Grafschaft Bentheim. (Bild: Christoph Albuschkat)

Vor 20 Jahren starteten Weltladen-Begeisterte zur ersten „Tour de Fair“ in Deutschland. Zur diesjährigen 20. Tour treten Weltladen-VertreterInnen aus ganz Deutschland in die Pedale, um für den Fairen Handel zu werben. Sie findet seit 2002 jeden Sommer, mit Ausnahme der letzten beiden Corona-Jahre, in einer anderen Region Deutschlands statt. Die Tour wird von Weltläden der jeweiligen Region organisiert. Das gemeinsame Ziel der Radler*innen und der Weltläden vor Ort ist es, die Idee des Fairen Handels mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu tragen und in einen Erfahrungsaustausch zu treten. Dies geschieht in einer sehr umweltfreundlichen Weise, in dem nämlich von Weltladen zu Weltladen mit dem Fahrrad gefahren wird.

Die 20. Tour de Fair wird vom 31. Juni bis zum 6. August 2023 durch das Saarland führen. Sie startet in Homburg/Saar. Sieben Tage lang bewältigen sie von Homburg über St. Wendel, Losheim, Dillingen, Saarlouis und Saarbrücken bis nach St. Ingbert und Neunkirchen eine Strecke von fast 300 Kilometern und besuchen dabei zahlreiche Weltläden in dieser Region.

Die etwa 900 deutschen Weltläden praktizieren Fairen Handel entsprechend den zehn Kriterien der World Fair Trade Organisation (WFTO). Diese sehen unter anderem vor, dass Produzent*innen im globalen Süden bessere Chancen erhalten, ihre Produkte zu einem fairen Preis abzusetzen. Der Faire Handel setzt daher nicht auf kurzfristige Profite, sondern auch den Aufbau langfristiger Geschäftsbeziehungen. Faire Arbeitsbedingungen, Gleichberechtigung und Umwelt- und Mitweltschutz sind weitere Kennzeichen des Fairen Handels.

„Wir merken, dass die Menschen sich immer öfter damit befassen, woher die Waren kommen, die sie konsumieren. Und vielen ist es wichtig, dass diese unter fairen Bedingungen produziert wurden“, erklärt Gerhard Werum vom Weltladen Dieburg, einer der Organisatoren der diesjährigen Tour. Die Weltläden bieten diesen Menschen eine Alternative zum konventionellen Handel. „Fairer Handel ist bei uns nicht nur ein Marketing-Gag – mit 50 Jahren Erfahrung sind wir wirklich DIE Fachgeschäfte des Fairen Handels“.

Mit Schildern, Leibchen und Faltblättern machen die Radfahrer*innen auf die Tour aufmerksam und werden von Passanten*innen angesprochen. Zusätzlich stoppen sie in jedem Weltladen, der auf ihrer Strecke liegt, sprechen dort mit Bürgermeister*innen, Stadtverordneten oder Landespolitiker*innen z. B. auch über das Thema faire Beschaffung von Städten, Gemeinden und Land.

Am 3. August zwischen 11.30 und 14 Uhr heißt der Weltladen „La Tienda“ in der Weißkreuzstraße 10 die „Tour de Fair“ willkommen.

Weitere Informationen rund um die Tour de Fair finden Sie unter www.tour-de-fair.de

 

 

Programm der Tour de Fair 2023 (Tour-Highlights) 

 


Zusätzliche Informationen:

Weltläden sind Fachgeschäfte des Fairen Handels. Sie setzen sich für mehr Gerechtigkeit im Welthandel ein – durch den Verkauf fair gehandelter Produkte, durch Informations- und Bildungsarbeit und durch die Beteiligung an politischen Kampagnen.


50 Jahre Weltläden in Deutschland

Im Jahr 2023 feiert die Radtour nicht nur ihre 20. Auflage, sondern auch 50 Jahre Weltladen-Bewegung. Im September 1973 öffnete der erste Weltladen Deutschlands in Stuttgart seine Pforten - mittlerweile gibt es bundesweit rund 900 Fachgeschäfte des Fairen Handels.


Auch im Saarland wurden im Sommer 1973 erstmals im größeren Rahmen fair gehandelte Waren angeboten. Viele junge Menschen beteiligten sich damals an der Verkaufsaktion auf der Verbrauchermesse "Welt der Familie" in Saarbrücken, die Erlöse in Höhe von beachtlichen 8.000 DM erbrachte. Zahlreiche saarländische Akteure wie Weltläden, Kirchengemeinden, Jugendverbände, Vereine, Behörden und Schulen werden in diesem Jahr mit Aktivitäten und Veranstaltungen den Fairen Handel in den Mittelpunkt stellen, die mit der Tour de Fair eine umso größere Aufmerksamkeit erfahren werden.


Die Nachtour

In Ergänzung zur Haupttour der „Tour de Fair 2023“ ist eine anspruchsvolle mehrtägige Nachtour über die Grenzen des Saarlandes hinaus geplant. Stationen sind Saarbrückens Quadrupole-Partnerstädte, um Weltläden in Metz/Frankreich in Luxembourg/Stadt kennenzulernen. Vorgesehen ist, dass die Nachtour am 6. August in Saarbrücken startet und am 10. August in Trier enden wird.

Der Faire Handel

- schafft Marktzugang für benachteiligte Produzent*innen;

- unterhält langfristige, transparente und partnerschaftliche Handelsbeziehungen und schließt unfairen Zwischenhandel aus;

- zahlt den Produzenten*innen faire Preise, die ihre Produktions- und Lebenshaltungskosten decken, und leistet auf Wunsch Vorfinanzierung;

- stärkt die Position und sichert die Rechte von Arbeiter*innen und Kleinbauer*innen sowie ihrer Organisationen im globalen Süden;

- trägt zur Qualifizierung von Produzenten*innen und Handelspartnern im globalen Süden bei;

- gewährleistet bei der Produktion die Einhaltung der acht ILO-Kernarbeitsnormen;

- sichert die Rechte von Kindern und fördert die Gleichberechtigung von Frauen;

- fördert den Umweltschutz, z. B. durch die Umstellung auf biologische Landwirtschaft;

- leistet Bildungs- und politische Kampagnenarbeit, um die Regeln des Welthandels gerechter zu gestalten;

- stellt durch Überprüfungsmechanismen sicher, dass diese Kriterien eingehalten werden.

„Der Faire Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte Produzent*innen und Arbeiter*innen – insbesondere in den Ländern des Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung. Fair-Handels-Organisationen engagieren sich (gemeinsam mit Verbraucher*innen) für die Unterstützung der Produzent*innen, die Bewusstseinsbildung sowie die Kampagnenarbeit zur Veränderung der Regeln und der Praxis des konventionellen Welthandels.“

Weitere Information zum Fairen Handel bekommen Sie unter www.forum-fairer-handel.de

 

 

 


 

Kontakt

  • La Tienda e.V.
    Weißkreuzstr. 10
    66740
    Saarlouis