Das Andere anders sein lassen
08.12.2015
Von: Petra Molitor
Zum vierten Mal hat der Integrationsbeirat der Kreisstadt Saarlouis in Kooperation mit der Martin-Luther-King-Schule und der Gemeinschaftsschule In den Fliesen das Projekt „Weihnachten hier und anderswo“ veranstaltet. Unter dem Motto „Nationalität: Mensch“ wurde das Thema in den beteiligten Klassen auf vielfältige Art und Weise im Unterricht umgesetzt. Zum Abschluss luden der Integrationsbeirat und Oberbürgermeister Roland Henz Schüler, Lehrer und weitere Gäste zu einer Feierstunde ins Rathaus ein. Höhepunkt war eine Luftballonaktion, bei der 97 grüne und weiße Ballons mit Friedensbotschaften in den Saarlouiser Himmel aufstiegen.
Roland Henz hieß die Anwesenden nach einem weihnachtlichen Eröffnungslied herzlich im Foyer willkommen. Er bedankte sich bei den rund 100 Kindern, ihren Lehrkräften und Schulleitern für viele tolle Ideen. „In schweren Zeiten wie diesen, in denen Terror und Krieg uns alle bedrohen, ist es schön zu sehen, mit wie viel Freude und Kreativität ihr hier gearbeitet habt. Das Miteinander der Kulturen und Religionen ist heute wichtiger denn je“, sagte er.
Die Arbeiten sind momentan im Rathaus zu sehen und können von interessierten Bürgern angeschaut werden. Auch das traditionelle „interkulturelle Schaufenster“ ist wieder zu bestaunen. Dieses wurde im Rahmen eines Workshops von den Schülern in Zusammenarbeit mit der Firma Pieper gestaltet. Hier konnte man nicht nur künstlerisch tätig sein, sondern auch das Berufsbild des Dekorateurs kennenlernen.
„Wir sind in diesem Jahr Zeugen einer Achterbahnfahrt der Gefühle geworden. Schreckliche Anschläge in der Türkei, im Irak, in Mali, Afghanistan, im Libanon und in Frankreich haben uns alle erschüttert. Millionen von Menschen fliehen aus den Kriegsgebieten der Welt. Diesen schlimmen Geschehnissen setzt ihr ein wichtiges Zeichen entgegen. Ein Zeichen der Hoffnung, der Solidarität und Nächstenliebe“, bedankte sich der Vorsitzende des Integrationsbeirates der Stadt Saarlouis, Patrizio Maci.
Nach weiteren Liedbeiträgen, Gedichten und der Vorstellung der Projektarbeiten – u. a. selbstgebastelten Krippen aus Naturmaterialien, Heften mit verschiedenen Weihnachtsbräuchen und der „Kette gegen Rassismus für Toleranz“ - schickten alle gemeinsam 97 Ballons auf die Reise, stellvertretend für die 97 in Saarlouis vertretenen Nationalitäten .Grün für die Hoffnung, weiß für den Frieden, die Farben waren mit Bedacht gewählt. Sie transportierten von den Schülern gestaltete Friedensbotschaften.
Wie hieß es in einem der vorgetragenen Gedichte? „Das Andere anders sein lassen“, Unterschiede respektieren, Gemeinsamkeiten vertiefen: die Kinder haben dazu einen wertvollen Beitrag geleistet.
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