Barrieren abbauen: Fachtagung zum Thema Inklusion in Saarlouis

07.10.2014

Von: Sascha Schmidt


„Potentiale von Menschen mit Behinderung bekommt man nur, wenn man sie teilhaben lässt“, sagte Eileen Moritz bei ihrem Besuch in Saarlouis. Als sogenannte behinderte Expertin berät sie Politik und Institutionen zum Thema Inklusion. In Saarlouis stand ihr Referat im Mittelpunkt der Fachveranstaltung „Was bedeutet Inklusion für Saarlouis?“.



Im Empfangssaal des Rathauses traf Eileen Moritz mit dem städtischen Behindertenbeauftragten Bernhard Ruppenthal (vorne) zusammen sowie mit OB Roland Henz, Beigeordnetem Günter Melchior, der Seniorenbeauftragten Birgit Cramaro und der Kinderbeauftragten Corinna Bast, dem Kreisbeigeordnetem Klaus Engel und der

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Stadtverordneten Helene Decker sowie Michael Leinenbach, Michael Leinenbach (Sozialplanung Saarlouis) (hinten von links). Fotos: Sascha Schmidt

Expertin Eileen Moritz kam nach Saarlouis, um hier bei einer Fachtagung über das Thema Inklusion zu sprechen. Zuvor wurde sie im Empfangssaal des Rathauses empfangen.

Wichtig sei zum Beispiel die Anerkennung im Berufsleben. „Ich habe meine Behinderung zur Berufung gemacht“, erklärte Moritz. Dadurch erfahre sie heute großen Respekt für ihre Arbeit. Bevor sie sich auf die Nische „Behinderung“ konzentrierte, sei das aber nicht immer so gewesen. „Behinderung entsteht erst, wenn Barrieren dazukommen“ sagte sie. Diese gelte es abzubauen. „Es geht nicht darum Fürsorge anzudienen, sondern dafür zu sorgen, dass Menschen mit Beeinträchtigungen etwas für die Gemeinschaft tun können.“

 

Mehr als 80 Teilnehmer hatten sich zur Fachveranstaltung angemeldet. „Das zeigt, dass das Thema Inklusion absolut aktuell ist“, sagte Oberbürgermeister Roland Henz. Die meisten Probleme seien nicht neu, sondern seit Jahren beständig. In Saarlouis kümmere sich der Behindertenbeauftragte Bernhard Ruppenthal um die Anliegen von Menschen mit Beeinträchtigungen. „Im Rathaus gibt es niemanden, der ihm nicht zuhört“, betonte Henz. „Der Kontakt zu Bernhard Ruppenthal ist uns wichtig“, bestätigte auch Baubeigeordneter Günter Melchior. „Er weist uns darauf hin, wie wir Gebäude behindertengerecht einrichten – bei Neubauten ist das natürlich viel leichter.“ Im Kinder-, Jugend- und Familienhaus beschrieb Ruppenthal die Bereicherung durch den Einblick in das Leben von anderen. „Diese Begegnung möchte ich hier in Saarlouis schaffen und alle einladen, ein ‚Wir‘ zu schaffen.“

 

Querschnittsaufgaben seien Inklusion und Integration für die städtischen Beauftragten für Kinder, Senioren und Mehrgenerationenangebote, ebenso wie für das Lokale Bündnis für Familie und das Miteinander der Generationen. OB Henz: „Gemeinsam mit dem Stadtrat und im Team mit Herrn Ruppenthal werden wir die Chance ergreifen, damit die Menschen sagen können ‚Ich bin von der Gesellschaft akzeptiert‘“.

 

Das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung solle selbstverständlich werden, „getragen von Respekt, Wertschätzung und Rücksicht“, sagte Paul Maurer vom Sozialministerium. Kreisbeigeordneter Klaus Engel ergänzte, Inklusion müsse eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein. Um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu verbessern, habe der Landkreis unter anderem einen eigenen Behindertenbeauftragten, das Amt für soziale Dienste und das schulische Förderzentrum. 


 

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