Amelia Earhart Preis für Luft- und Raumfahrttechnik an Christine Klei-Wichmann
12.12.2017
Von: Dr. Claudia Wiotte-Franz
Zum ersten Mal geht der "Amelia Earhart Fellowship Award" von Zonta International an eine Nachwuchswissenschaftlerin aus dem Saarland. Ausgezeichnet mit dem mit 10.000 US-Dollar dotierten Preis wurde 2017 die Ingenieurin Christine Klei-Wichmann von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen für ihre herausragenden Leistungen im Bereich der Luft- und Raumfahrttechnik.
Christine Klei-Wichmann, geboren in Neunkirchen und aufgewachsen in Dillingen, studierte zunächst Maschinenbau mit Abschluss zur Diplomingenieurin. In der Zwischenzeit absolvierte sie erfolgreich Auslandsaufenthalte in Frankreich und in den Niederlanden. Es folgte ein Zusatzstudium der Wirtschaftswissenschaften mit Abschluss zur Diplomwirtschaftsingenieurin. Seit 2013 ist sie Promotionsstudentin an der Fakultät Maschinenwesen mit Forschungsschwerpunkt: Untersuchung stumpfer Körper unterschiedlicher Querschnittsgeometrien mit verschiedenen Messverfahren im Unterschall-Windkanal.
Als wissenschaftliche Mitarbeiterin war Christine Klei-Wichmann von 2010 bis 2016 am Institut für Luft- und Raumfahrtsysteme der RWTH Aachen in den folgenden Aufgabenbereichen tätig: Bearbeitung verschiedener Forschungsprojekte im Bereich der experimentellen Aerodynamik und Aeroakustik unter Verwendung verschiedenster Messverfahren an unterschiedlichen Modellen im Windkanal, akustische Feldmessungen an einer Windkraftanlage, Lehre in den Fächern Raumfahrzeugbau, Flugzeugbau und Deltaflügel sowie Leitung von studentischen Windkanalpraktika zu den Themen Bodeneffekt und Deltaflügel.
Dieser Preis für eine Saarländische Nachwuchswissenschaftlerin ist Ausdruck des großen Innovationspotenzials, dass Frauen in Wissenschaft und Forschung haben. „Ich wünsche mir, dass Frau Klei-Wichmann auch als Ansporn und Vorbild für die nachkommenden Generationen dient. Um den Frauenanteil insbesondere in den Natur- und Ingenieurwissenschaften zu erhöhen, muss Nachwuchswissenschaftlerinnen frühzeitig die Möglichkeit zur eigenständigen Forschung gegeben werden“, so Dr. Claudia Wiotte-Franz, Präsidentin vom Zonta Club Saarlouis e.V.
Dies zeigt auch die Biografie von Christine Klei-Wichmann, die noch während ihrer Schulzeit am Albert-Schweizer-Gymnasium in Dillingen am Europäischen Space Camp in Norwegen teilgenommen hatte, und nach Erhalt des Abiturs dies konsequent während Ihrer Studienzeit in Aachen fortgesetzt hat.
Christine Klei-Wichmann beweist einmal mehr die Kompetenz von Mädchen und jungen Frauen in technischen Berufen. Der Preis motiviert auch den Zonta Club Saarlouis als Frauennetzwerk, die Bildung und Ausbildung von Mädchen in Saarlouis und im Saarland weiterhin im Blick zu behalten und nach ihren Möglichkeiten zu unterstützen.
Seit 1938 gibt es den "Amelia Earhart Fellowship Award“ von der Zonta International Foundation für Forschungsarbeiten, der jährlich an 35 Frauen weltweit verliehen wird, die einen direkten Bezug zur Luft- und Raumfahrt haben. Unterstützt werden junge Wissenschaftlerinnen, die eine Promotion oder einen vergleichbaren Grad anstreben.
Amelia Earhart startete 1928 als erste Frau zu einer Atlantik-Überquerung in einem Flugzeug. Sie wurde als Heldin zur „Frau des Jahres“ gewählt und war Vorbild und Idol junger amerikanischer Frauen der 20er Jahre. Die Pilotin (1897 in Kansas geboren) gehörte zu den ersten Mitgliedern des 1919 in den USA gegründeten Zonta Clubs in Boston. Seit 1937 gilt sie nach der letzten Etappe ihrer Erdumfliegung als verschollen. Amila Earhart war u.a. die erste Frau, die den Atlantik überflog, einen transkontinentalen Flug unternahm und das "US Distinguished Flying Cross" erhielt.
Im Rahmen seiner Weihnachtsfeier gratulierte der Zonta Club Saarlouis recht herzlich Christine Klei-Wichmann zum Amelia Earhart Fellowship Award 2017 und wünscht ihr für Ihre bevorstehende Promotion sowie für ihre weitere berufliche und private Zukunft alles Gute. Als kleine Anerkennung überreichte der Zonta Club Saarlouis ihr einen Scheck in Höhe von 250 Euro (als Druckkostenzuschuss zur Dissertation). Neben den Saarlouiser Zontians gratulierte auch Fiona Ruff, die Vize Area Direktorin der Aera 02/28, die extra von Bad Soden-Kronberg angereist war.
Musikalisch umrahmt wurde die Festveranstaltung vom Ensemble „Frau Riga & die Himbis“, die die Zuhörerinnen und Zuhörer auf eine musikalische Reise zwischen Chanson, Irish Folk und Weihnachtsklängen mitnahmen.
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