Bisherige Entwicklung
In der Sitzung des Ausschusses für Familie, Soziales, Schule und Sport wurde am 30.06.2010 angeregt, dass für die Zukunft eine kommunale Sozialplanung aufgegriffen werden solle. In der Folge wurden von der Verwaltung Gespräche mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) – Fakultät Sozialwissenschaften – aufgenommen. Mit Schreiben vom 28.09.2010 übersandte die HTW der Verwaltung ein erstes Angebot. Nach Beschluss des Haushaltes 2011/12 wurden mit der HTW weitere Gespräche geführt und es erfolgte die Beauftragung zu einer Studie sowie der 1. Sozialberichterstattung „Empirische Grundlagen für die Weiterentwicklung der Sozialplanung der Kreisstadt Saarlouis“.
In Folge wurde eine Steuerungsgruppe mit Mitgliedern der Fraktionen des Saarlouiser Stadtrates sowie weiteren Beauftragten bzw. Beiräten eingerichtet, die die Studie und 1. Berichterstattung begleitete. Seitens der HTW erfolgte in Abstimmung mit der Steuerungsgruppe eine Expertenbefragung. Die Ergebnisse dieser Befragung wurden u.a. im Auftaktworkshop am 28.02.2012 den Teilnehmenden vorgestellt. Dem Auftaktworkshop folgten eine Erhebung von Entwicklungsbedarfen sowie die Konzeption der weiteren Sozialplanung.
Am 09.01.13 wurde seitens der HTW ein weiteres Exposé mit dem Titel „Weiterentwicklung der strategischen Sozialplanung und Sozialraumanalyse“ eingereicht, dass der Steuerungsgruppe sowie den zuständigen Organen und Gremien der Kreisstadt Saarlouis vorgelegt wurde. Der Ausschusses für Familie, Soziales, Schule und Sport beriet am 07.03.13 über das Exposé der HTW und empfahl dem Stadtrat eine weitere Beauftragung der HTW sowie die Umsetzung der von der HTW vorgeschlagenen Handlungsempfehlungen.
Zu den Handlungsempfehlungen zählten:
- Institutionalisierung der Sozialplanung
- Entwicklung einer integrierten Gesamtplanung
- Aufbau und Weiterentwicklung eines Indikatoren gestützten Sozialmonitorings
Am 14.03.13 folgte der Stadtrat einstimmig dem Votum des Ausschusses für Familie, Soziales, Schule und Sport. Mit der Büroverfügung 5/2014 wurden dann erste strukturelle Weichen innerhalb der Verwaltung gestellt. Die Personalisierung wurde aus dem Amt 50 heraus getragen und als weitere Aufgabe der Abteilungsleitung Familie und Soziales, stellvertretende Amtsleitung sowie Fachkraft der kommunalen Jugendhilfe zugeordnet. Zur Unterstützung stand als wissenschaftliche Beratung und zur fachlichen sowie organisatorischen Unterstützung die HTW zur Seite.
Grundsätzlich kann mit Rückschau festgestellt werden, dass die Sozialplanung aufgrund der Aufgabenvielfalt nur punktuell in einzelnen Sektoren (Sozialberichterstattung usw.) weiter entwickelt werden konnte.
Weiterentwicklung sowie der Einfluss externer Prozesse
Der Landkreis Saarlouis lud am 07.05.14 zu einer Sitzung mit dem Thema „Zuweisung von Asylbewerbern aus der Landesaufnahmestelle“ ein. In dieser Sitzung wurde darüber informiert, dass der bisherige Ministerialbeschluss bzgl. der Vorgehensweise der Unterbringung wieder aufgehoben wurde und das gesetzliche Verfahren seit November 2013 wieder von den Kreispolizeibehörden angewendet wurde, was die Verteilung entsprechend der Einwohnerzahl in den Gemeinden berücksichtigte. In der Besprechung wurde des Weiteren darauf hingewiesen, dass im Rahmen der Unterbringung der Anspruch der Integration berücksichtigt werden muss. Für die Kommunen bedeutete dieser Beschluss, dass diese entsprechenden Wohnraum zur Verfügung zu stellen mussten. In Folge musste im Jahr 2015 der Schwerpunkt auf die „Organisation der Flüchtlingshilfe“ gelegt werden (Büroverfügungen Nr. 13 und 15/2015).
Flankiert wurden die Prozesse der Umsetzung durch Bundesmodellprojekte „Vielfalt in den Zentren von Klein- und Mittelstädten die Partizipationsprojekte“ (ab 2015) sowie „Willkommen bei Freunden“ (ab 2016), die eine Partizipationsebene der Bürgerschaft, Behörden, Sozialen Trägern und Einrichtungen ermöglichten. Dem des Ausschusses für Familie, Soziales, Schule und Sport wurde regelmäßig aus der Flüchtlingsunterstützung und den Bundesmodellprojekten berichtet.
Parallel dazu erfolgte innerhalb der Weiterentwicklung der Sozialplanung erfolgte die Aufteilung der Kreisstadt Saarlouis in entsprechende Sozialräume. Hierzu wurden Experten_innen des Amtes 50 sowie der Stadtplanung beteiligt. Für die Sozialräume wurde in Zusammenarbeit mit dem Einwohnermeldeamt der Stadt Saarlouis ein Straßenraster für die Sozialräume erstellt. Auf der Ebene der Sozialräume können so empirische Daten spezifisch erfasst werden. Mit der Bundesagentur für Arbeit wurde danach eine Vereinbarung getroffen, dass diese entsprechend der gebildeten Sozialräume ihre Statistiken der Sozialplanung zur Verfügung stellen. Weitere Daten wurden von den Dienststellen der Kreisstadt Saarlouis, der GBS, den Dienststellen des Landkreises Saarlouis sowie den Controllingbögen der Träger berücksichtigt. Neben den Sozialräumen wurden Indikatoren gebildet, die eine Entwicklung und Vergleichbarkeit auf der Ebene der Sozialräume, der Stadtteile und der Gesamtstadt ermöglichen. Zu den Indikatoren zählen:
- Bevölkerung und Altersstruktur
- Bevölkerungsveränderung
- Erziehung, Bildung, soziale Infrastruktur
- Arbeitsmarktintegration & Existenzsicherung
- Partizipation
- Haushalte
- Wohnen
Im Jahr 2015 fanden seitens der HTW Befragungen in den Bereichen Jugend und Senioren in der Stadt Saarlouis statt, die in die Bewertung mit einflossen. Im 2. Sozialbericht „Sozialraumanalyse und Monitoring der Kreisstadt Saarlouis“ vom Mai 2016, wurden die Ergebnisse für die Sozialräume zusammen gefasst und erste sich aus den Daten ableitende Bewertungen entwickelt.
Im Dezember 2015 erfolgte die Beauftragung der HTW für die 3. Phase der Entwicklung der Sozialplanung. Der Stadtrat folgte in seiner Sitzung am 12.11.15 der am 05.11.2015 ausgesprochenen Empfehlung des Haupt- und Finanzausschusses zur Durchführung der dritten Phasen der Sozialplanung. Hierbei stand die Institutionalisierung des Sozialmonitoiring sowie die Ziel- und Wirkungsorientierung im Schwerpunkt.
In der Sitzung des Ausschusses für Familie, Soziales, Schule und Sport am 27.09.16 wurde der Beschluss gefasst, das Mehrgenerationenhaus in die kommunale Planung einzubinden. Am 01.12.16 erfolgte in der Sitzung des Ausschusses für Familie, Soziales, Schule und Sport eine Vorstellung des Sachstandes der Umsetzung der strategischen Sozialplanung. Auch wurden im Jahr 2016 die Weichen zur Entwicklung jeweils eines ISEK‘s für die Stadtteile Roden und Fraulautern in der Sozialen Stadt gestellt. In der Besprechung bzgl. der Weiterentwicklung der Sozialplanung wurde am 13.10.16 zwischen OB Roland Henz und BM’in Marion Jost sowie der Vertretung der HTW als Arbeitsschwerpunkte die Stadtteile Roden und Fraulautern sowie Wohnen festgelegt. Entsprechend der Schwerpunktsetzung wurde der Fokus in die Unterstützung der ISEK Entwicklungen für die Soziale Stadt gelegt.
Parallel zur Entwicklung der ISEK’s wurde am 3. Sozialbericht „Sozialbericht der Kreisstadt Saarlouis“ unter der Federführung der HTW gearbeitet“. In der Sitzung des Ausschusses für Familie, Soziales, Schule und Sport am 21.03.19 wurde der 3. Sozialbericht vorgestellt. Der Ausschuss beschloss in selbiger Sitzung, die HTW erneut mit der Fortschreibung der Sozialberichterstattung für die Jahre 2019 und 20 zu beauftragen unter der Berücksichtigung der Schwerpunkte:
Modul 1: Statistischer Bericht zu den Lebenslagen
- Monitoring der Sozialen-Stadt-Gebiete und der gesamtstädtischen Sozialräume
- Aufbereitung und Darstellung der Daten zu Lebenslagen entlang der Indikatoren
Modul 2: Datenanalyse
- Analysen, insbesondere von Entwicklungen aus dem Datenbestand und deren Bewertung