Kinder zeigen Gefahren- und Treffpunkte

In Kooperation mit der Stadt Saarlouis und den Saarlouiser Kindern erstellt das KOBRA – Beratungszentrum in St. Ingbert derzeit einen Kinderstadtplan. Dazu fand eine Ortsbegehung in Roden statt.

 

„Hier geht’s lang“, sagte ein 9-jähriger Grundschüler und steuerte zielstrebig zwischen zwei Häuserlücken hindurch zu einem unbebauten Grundstück. Die Jungen und Mädchen der Klassenstufe vier der Römerbergschule in Roden fühlten sch gleich wie zu Hause, kletterten auf einen Baum und zeigten den Begleitern Spielmöglichkeiten auf dem rund 1000 Quadratmeter großen Grundstück.

 

Die Begleiter, das waren Corinna Bast, die städtische Kinderbeauftragte, Klassenlehrer Stefan Wahner und Eveline Bautscha vom KOBRA – Beratungszentrum in St. Ingbert, die den Kinderstadtplan in Kooperation mit der Stadt Saarlouis und den Kindern herausgibt. Den Plan gibt es bereits seit fünf Jahren, bald kommt die zweite Auflage. Das Besondere an diesem Plan ist, dass er öffentliche Treffpunkte und Gefahrenstellen im Straßenverkehr beinhaltet. Wo sich diese Örtlichkeiten genau befinden, wissen am besten die Kinder selbst. Daher hatte Bautscha bereits alle Grundschulen in Saarlouis besucht und mit den Kindern die speziellen Plätze gemeinsam erarbeitet. Daneben kommen auch die Örtlichkeiten in den Plan, die sich besonders gut eignen zum Inliner oder Skateboard fahren oder zum Drachensteigen lassen. In Roden gab es zusätzlich noch eine Begehung durch den Ort. Los gings an der Schule in Richtung Winterstraße, wo schon die erste Gefahrenstelle an der Kreuzung zur Heiligenstraße lauerte. Es waren insbesondere Kreuzungsbereiche ohne Ampel und Fußgängerüberweg, die von den Kindern als gefährlich eingestuft wurden. „Hier kommen die Autos manchmal aus vier Richtungen gleichzeitig“, sagte Sascha Wagner. Weiter ging es in das Wohngebiet „Roden Nord“, wo sich auf verschiedenen Grundstücken prima spielen lässt. Von dort aus führte die Begehung, vorbei an weiteren Gefahrenstellen zum nächsten Treffpunkt „Thelengarten“. Auf der autofreien Fläche mit Brunnen und vielen Sitzbänken lässt es sich prima spielen. Ein ebenso beliebter Treffpunkt sind einzelne Uferabschnitte des Ellbachs und die Rodener Wiesen, wie die Kinder übereinstimmend meinten. „Die Mitarbeit der Kinder an diesem Plan ist in ihrem Interesse und daher sehr wichtig“, erklärte Eveline Bautscha. Dieser Meinung ist auch der Schulleiter Cornell Wegmann und so hatte er nichts dagegen, eine Schulstunde zugunsten der Begehung ausfallen zu lassen. Der Kinderstadtplan soll noch bis Weihnachten fertig sein. Rund 5000 Stück davon werden gedruckt. Sie sind kostenlos beim Info im Rathaus, beim Amt für Familien, Soziales Schule und Sport (Friedensstraße) sowie im Kinder-, Jugend- und Familienhaus (Lisdorfer Straße 16a) erhältlich. 
 

 

Autor/in: Sabine Schmitt

 

Neuer Kinderstadtplan Cover (PDF, 104 KB)

 

Kinderbeauftragte

Corinna Bast

Großer Markt 1

66740 Saarlouis

Tel: 06831/443-600

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