Chronologie der Entwicklung der kommunalen Sozial- und Familienpolitik von 2000 bis 2005

Satzung für einen Jugendrat

Der Stadtrat der Kreisstadt Saarlouis hat aufgrund des § 49a Abs. 2 des Kommunalselbstverwaltungsgesetzes (KSVG) in seiner Sitzung vom 20. Juni 2002. Die Satzung für einen Jugendrat beschlossen. Der Jugendrat der Kreisstadt Saarlouis hat die Aufgabe, bei Planungen und Vorhaben, die die Interessen und Bedürfnisse der Jugendlichen berühren, diese festzustellen und gegenüber dem Stadtrat und der Stadtverwaltung zu vertreten sowie den Stadtrat und die Stadtverwaltung in Jugendfragen zu beraten.

  

Teilnahme am Bundesmodellprojekt zur Erprobung des Rahmenkonzeptes „Familien- und Kinderfreundlichkeit in der Kommune“

In der Zeit von Dezember 1999 bis September 2002 nahm die Kreisstadt Saarlouis als eine von ausgewählten 10 Projektkommunen am Bundesmodellprojekt zur Erprobung des Rahmenkonzeptes „Familienfreundlichkeit in der Kommune“ teil. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung Hannover (IES) und dem Initiator Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hatte die Stadt Saarlouis dabei die Chance, Möglichkeiten aufzuzeigen und Maßnahmen zur Verbesserung der Situation für Familien und Kinder in Saarlouis umzusetzen. Der Begriff Familie stand hier für ein generationenübergreifendes Miteinander, so dass Frauen, Senioren, Kinder und Jugend als Arbeits- und Themenbereiche aufgegriffen wurden. Ein Schwerpunkt für die Saarlouiser Stadtverwaltung lag im Baustein „Verwaltungshandeln“.

 

Der Baustein „Beteiligung von Kindern und Jugendlichen“ wurde unabhängig des Modellprojektes stetig durch die einzelnen Interessenvertretungen ausgebaut.

 

Die Zielsetzung der Kreisstadt Saarlouis war:

Steigerung der Familien- und Kinderfreundlichkeit in der Kreisstadt Saarlouis mit dem Schwerpunkt kinder- und familienfreundliches Verwaltungshandeln.

 

Folgender Organisationsablauf wurde festgelegt:

  • Einrichtung einer Lenkungsgruppe: Oberbürgermeister, Hauptamt Organisation, Frauenbeauftragte, Seniorenmoderatorin, Jugendpfleger, Kinderbeauftragte
  • Verwaltungsinterne Arbeitsweise in offener, ämterübergreifender Struktur
  • Mitarbeiterbefragung, Offener Dialog, Ämterworkshop, Arbeitsgruppenphase
  • Themenschwerpunkte: Infrastruktur, Verwaltungshandeln, Stadtplanung, Kinderbetreuung
  • Erarbeitung eines umfangreichen Maßnahmenkataloges
  • Schrittweise Umsetzung des Maßnahmenkataloges nach Haushaltslage zur Steigerung der Familien- und Kinderfreundlichkeit
  • Teilnahme an diversen bundesweiten, fachlichen Zirkeln
  • Fachgespräch „Familien- und Kinderfreundlichkeit in der Stadt“  - Einbindung des Arbeitskreises Kinder, Jugend und Familie in der Stadt Saarlouis
  • Forum Familie – Einbindung von externen Fachleuten, Eltern und weiteren Interessierten
  • Erarbeitung von Vorschlägen zu den Themenbereichen Stadtplanung, Kinderbetreuung, Freizeit für Kinder und Jugendliche

 

Eröffnung des Kinder- und Jugendtreffs Lisdorf auf dem dortigen Schulhof

Im Stadtteil Lisdorf wurde auf Anregung der Kinder und Jugendlichen ein betreuter Kinder- und Jugendtreff am 21.06.2000 auf dem Schulhof der Grundschule in Lisdorf eingerichtet.

 

Auszeichnung mit dem „Blauen Haus“ durch den Deutschen Kinderschutzbund

Im Jahr 2000 wurde die Kreisstadt Saarlouis führ ihre familienpolitischen Maßnahmen mit dem „Blauen Haus“ des deutschen Kinderschutzbundes ausgezeichnet.

 

Jugendtreff Steinrausch

Die Kreisstadt Saarlouis überließ der Kath. Kirchengemeinde Christkönig / St. Johannes und der Ev. Kirchengemeinde Saarlouis Räumlichkeiten zur Durchführung eines Jugendtreffs. Im nächsten Schritt soll nun auf dem Steinrausch ein „Haus der Generationen“ (Mehrgenerationenhaus) in Zusammenarbeit mit den verschiedensten Trägern entstehen.

 

Spielnachmittag im Saarlouiser Hallenbad

Auf Initiative der Kinderbeauftragten wurde 2001 der Kinderspielnachmittag im Saarlouiser Hallen- und Freibad eingeführt.

 

Agenda 21 mal Jugend im Saarland

Die Kreisstadt Saarlouis beteiligte sich in der Zeit vom Februar 2001 bis 2003 am landesweiten Modellprojekt „Agenda 21 mal Jugend im Saarland“.

 

Das Ergebnis war die Erarbeitung einer Handreichung, in der u. a. 10 Prüfsteine als Empfehlungen für eine ernst gemeinte Beteiligung von Kindern und Jugendlichen entwickelt wurden.

 

Abschluss eines Kooperationsvertrages mit der Kinder- und Jugendfarm

Von Seiten der Kreisstadt Saarlouis wurde mit dem Verein Kinder- und Jugendfarm am 15.01.02 ein Kooperationsvertrag vereinbart. Dieser Kooperationsvertrag regelt die verschiedensten Kooperationsmaßnahmen. Des Weiteren regelt der Kooperationsvertrag den Personalkostenzuschuss (40 % der Personalkosten für zwei Fachkräfte) sowie den Sachkostenzuschuss an den Trägerverein.

 

Abschluss eines Kooperationsvertrages mit der Kath. Familienbildungsstätte Saarlouis

Mit dem Partner Kath. Familienbildungsstätte Saarlouis e.V. wurde von der Kreisstadt Saarlouis am 15.01.02 ein Kooperationsvertrag geschlossen. Die Kath. Familienbildungsstätte Saarlouis verpflichtet sich in diesem u. a. eine alters- und bedürfnisorientierte Angebotsgestaltung zu entwickeln. Konkrete Kooperationsmaßnahmen sind Betreuungs- und Freizeitangebote für Kinder, Jugendliche und Familien; Kooperationen mit den Grund- und weiterführenden Schulen; Gruppenarbeit für Kinder, Jugendliche und Familien, thematische Arbeit im Rahmen einer Mädchen- und Jungenarbeit, Fortbildungsseminar, Elternseminare usw.

 

Der Kooperationsvertrag regelt weiter den Personalkostenzuschuss in Höhe von 15.500 EURO sowie die Übernahmen der anfallenden Personal- und Sachkosten für die konkreten Maßnahmen.

  

Kooperationsvertrag für Projekte zur beruflichen Eingliederung von benachteiligten Jungendlichen/ jungen Erwachsenen, (Langzeit-) Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger/innen

Mit dem Diakonischen Werk an der Saar wurde von Seiten der Kreisstadt Saarlouis ein Kooperationsvertrag am 10. 06.2002 abgeschlossen. Konkrete Kooperationsbereiche sind die Bereiche:

  • Beratung
  • Qualifizierung und Beschäftigung
  • Jugend(sozial)arbeit und Streetwork
  • Gruppenangebote
  • Die Kreisstadt Saarlouis bezuschusst entsprechend dem Vertrag die Personalkosten in Höhe von 51.400 EURO. Sach- und Honorarkosten müssen im Einzelfall entschieden werden.

  

Ferienbetreuung an der Ganztagsgrundschule

Auf Anregung der Elternvertretung der Grund- und Ganztagsgrundschule wurde vom Stadtrat ab dem Jahr 2002 eine Ferienbetreuung an der Ganztagsgrundschule eingerichtet.

  

Überlassung des Kinder- und Jugendtreffs Picard an einen Freien Träger

Am 12. Juni 2002 wurde der Kinder- und Jugendtreff Picard an einen Freien Träger per Kooperationsvertrag überlassen.

  

Eröffnung des Jugendtreffs Roden

Am 22.06.2002 wird der offene Jugendtreff Roden mit angeschlossenem Internetcafé in der Heckenstraße offiziell übergeben.

  

Präventionsmodell in der Kreisstadt Saarlouis

In der Kreisstadt Saarlouis wird ein Schwerpunkt auf den Bereich „Prävention“ gelegt. In der Anhörung vom 04.12.2002 im Ausschuss für Inneres und Sport des Saarländischen Landtages zum Thema „Ächtung von Gewalt“ wurde das Präventionsmodell seitens der Kreisstadt Saarlouis vorgestellt. Hierbei wurde ein Schwerpunkt im Bereich der Suchtprävention hervorgehoben.

 

Seitens der Verwaltung der Kreisstadt Saarlouis wird ein Augenmerk auf die Notwendigkeit familienunterstützender Maßnahmen gelegt. Aus diesem Grund wurde in Kooperation mit Freien Trägern eine Angebotsvielfalt geschaffen für Kinder, Jugendliche und Familien.

 

Gerade auch die Defizite, die in der Pisa-Studie beschrieben werden, können nach Meinung der Kreisstadt Saarlouis vor allem über den Bereich der Familienbildung im weitesten Sinne behoben werden. In diesem Zusammenhang muss daher die Persönlichkeitsentwicklung als wichtiger Grundpfeiler berücksichtigt werden.

 

Hierzu zählt auch, dass Leistungen vom Einzelnen erbracht werden müssen, ob in der Familie, der Schule oder dem Beruf.

  

Kinderratssitzungen / Kindersprechstunden mit dem Oberbürgermeister

Auf Anregung der Kinderbeauftragte der Kreisstadt Saarlouis fanden im Jahr 2002 die ersten Kinderratssitzungen sowie die Kindersprechstunden mit dem Oberbürgermeister statt. Hier können die Kinder ihre Wünsche, Ängste oder Vorstellungen direkt dem Oberbürgermeister vortragen.

  

Erstellen eines Spielplatzberichtes

Im Jahr 2002 wurde von der Kinderbeauftragten ein Spielplatzbericht erstellt. Dieser wird seither entsprechend fortgeschrieben. 

 

Walpurgisnacht für Kinder

Kleine Hexen und Waldfeen verzauberten seit 2002 jeweils am 30. April den Stadtgarten. Saarlouis lädt die jungen Gäste zur Walpurgisnacht ein, mit mystisch schönen Aktionen.

  

Gründung des Vereins Jugendkulturzentrum Saarlouis

Am 17.10.2003 findet die Gründung des Vereins "Jugendkulturzentrum Saarlouis" statt. Das lose Bündnis verschiedener Jugendlicher aus Saarlouis wandelt sich damit in einen konkreten Ansprechpartner für die Stadt Saarlouis.

  

Elternservice / Familienforum

Als Netzwerk und Kontaktplattform für Erziehende / Familien bezogen auf das Leben in der Stadt soll seit dem Jahr 2003 das Saarlouiser Familienforum dienen. Unterstützung und Hilfe bei den steigenden Anforderungen an die Erziehungsarbeit ist von vielen Familien erwünscht und gefordert. Per Internet können sich Interessierte in Ruhe über existierende Angebote, Projekte, Beratungs- und Betreuungsmöglichkeiten, Fachthemen, Veranstaltungen und vieles mehr informieren. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich fachlichen Rat bei diversen Veranstaltungen im Rahmen des Elternservice zu holen. Das Familienforum lebt als Kooperationsprojekt von der aktiven Beteiligung und Nutzung aller Interessierten, Institutionen, Organisationen, Vereinen etc. in der Stadt Saarlouis.

 

 

Offizielle Einweihung des Jugend- und Vereinszentrums 

Die offizielle Einweihung des Jugend- und Vereinszentrums in der Lisdorferstraße 16 a. mit Schlüsselübergabe an den Verein Jugendkulturzentrum Saarlouis erfolgte am 27.05.2004.

  

Kinderstadtplan

Knubbel und sein Drachen-Freund erkunden seit 2004 die Stadt Saarlouis. Als Schwimmer, Reiter, Bogenschütze, Inliner, Tennisspieler und Kanute ist er auf dem Kinderstadtplan zu sehen, um nur einige der Aktivitäten zu nennen, die er an den jeweiligen Standorten in passendem Outfit repräsentiert. Sogar als Feuerwehrmann und Polizist tritt er in Erscheinung. Andere Einrichtungen, die für Kinder und ihre Eltern wichtig sein können, wie Schulen, Kindergärten, Museen, Bahnhof, Sportplätze, Kirchen, Rathaus oder Schiffsanlegestelle sind mit kindgerechten Symbolen in die übersichtlich angelegte Kartografie eingearbeitet. Auch die Straßennamen sind gut zu lesen und besondere Gefahrenpunkte sind mit einem deutlich sichtbaren Warnschild markiert. Spielerisch lernen die Kinder hierbei auch, sich mit einer planerischen Darstellung zurecht zu finden. Die Rückseite des Kinderstadtplanes enthält übrigens in klassischen Übersichten jede Menge nützliche Informationen über Einrichtungen für Kinder- und Jugendliche. 

 

Übergabe des Jugendtreff Roden an einen Freien Träger

Am 01.06.2004 erfolgte die Übergabe des Jugendtreffs in Roden an den Kooperationspartner „ Haus Christophorus“. Die Idee ist, einen offenen Treff kombinierbar mit einer Jugendwerkstatt zu erstellen, welche neben der Holzwerkstatt noch einen Gruppenraum, Unterrichtsraum und einen zusätzlichen Mitarbeiterraum haben soll. In diesem speziellen Treff sollten die Jugendliche lernen, sich persönlich zu Entfalten, konstruktiv und miteinander in der Gruppe umzugehen und sich gestalterisch und handwerklich zu betätigen.

 

Einerseits sollte für alle Jugendliche des Stadtteils eine leicht erreichbare Treffmöglichkeit geschaffen werden. Andererseits sollte mit der Jugendwerkstatt eine möglichst niederschwellige Beschäftigung als sinnvolle Freizeitgestaltung für Jugendliche aus dem Treff sowie für arbeitslose Saarlouiser Jugendliche, die damit die Chance der sozialen und beruflichen Eingliederung erhalten sollen, angeboten werden. 

Auch hier sollten die Jugendlichen in den verschieden Räumlichkeiten die Möglichkeiten haben, bei den Sportangeboten mitzumachen, sich einfach mal zurückzuziehen oder sich handwerklich zu betätigen.

 

Der dazu abgeschlossene Kooperationsvertrag regelt die Bezuschussung der Personalkosten durch die Kreisstadt Saarlouis (75 % einer Fachkraft). Darüber hinaus übernimmt die Kreisstadt Saarlouis die anfallende Miete des Gebäudes und trägt die Sachkosten.

 

 

Dialog der Generationen

Auf Anregung des Oberbürgermeisters Roland Henz hat die Abteilung Familie und Soziales der Kreisstadt Saarlouis seit dem Jahr 2005 einen Schwerpunkt ihrer Arbeit in das Projekt „Saarlouiser Dialog der Generationen“ gelegt. Aufgrund der demographischen Entwicklung müssen für die wichtige Frage, wie die zukünftigen Generationen miteinander leben wollen, Antworten gefunden werden.

 

Mit dem Projekt „Saarlouiser Dialog der Generationen“ will die Kreisstadt Saarlouis versuchen den gegenseitigen Respekt der Generationen als Bereicherung für alle Beteiligten zu vermitteln und Brücken im täglichen Miteinander zu bauen. Familien, die früher das wesentliche Modell des Zusammenlebens bildeten, verlieren durch den demographischen Wandel ihre Bedeutung.

  

Spielplatzpaten im Rahmen des bürgerlichen Engagements

Im Jahr 2005 wurden auf Initiative der Kinderbeauftragten Spielplatzpatenschaften eingeführt. Mit der Übernahme einer Spielplatzpatenschaft können sich Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Vereine, Einrichtungen und Initiativen aktiv für ihren Spielplatz direkt in ihrem Umfeld engagieren. Eigenverantwortlichkeit für den öffentliche Raum und die eigene Lebenswelt wird so gefördert.

 

Rote Karte der Stadt Saarlouis

Die Kinderbeauftragte entwickelte gemeinsam mit der Ortspolizeibehörde der Kreisstadt Saarlouis im Jahr 2005 die „Rote Karte der Stadt Saarlouis“. Auf dieser sind Auszüge aus der Polizeiverordnung veröffentlicht die u. a. die Spielplatznutzung betreffen.

 

ABC-Starter-Kid-Paket

Alle neu eingeschulten Kinder erhalten jedes Jahr von der Kreisstadt Saarlouis seit dem Jahr 2005 ein Starter-Kid-Paket.