Filmvorführung „STOLPERSTEIN“

Im Vorfeld der Verlegung der ersten Stolpersteine in Saarlouis fand in der vergangenen Woche die Filmvorführung „STOLPERSTEIN“ im Kino Capitol in Saarlouis statt. Die Kreisstadt Saarlouis hatte in Zusammenarbeit mit dem Lokalen Bündnis für Familie Saarlouis, der städtischen Jugendarbeit und dem Kreisjugendamt Saarlouis Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geboten, sich mit dem europaweiten Projekt „Stolpersteine“ des Künstlers und Initiators, Gunter Demnig, auseinanderzusetzen. Im Rahmen von zwei Filmvorführungen, zu der Dr. Claudia Wiotte-Franz von der Kreisstadt Saarlouis zahlrieche Schülerinnen und Schüler begrüßte, wurde reger Gebrauch davon gemacht. Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank Schule, des Saarlouiser Gymnasiums am Stadtgartens, des Max-Planck-Gymnasiums Saarlouis und einige Einzelpersonen sahen den Dokumentarfilm und waren sehr beeindruckt.

 

Der Film zeigt den rastlosen Künstler auf seinen Touren durch Deutschland und Europa und führt zu Menschen, bei denen diese Steine auf ganz unterschiedliche Weise einen Nerv treffen. Zwei Sinti-Frauen in Österreich empfinden den „Stolperstein“ für den Großvater als Grabsteinersatz und wollen in einem kleinen Dorf ein Zeichen für ihre, fast vollständig ermordete, Großfamilie setzen. Ein Überlebender in England kämpft mit der Stadt München und der Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland um die Steine seiner Eltern – die die Stadt vor seinem alten Haus wieder entfernt hat. Drei Frauen in Hamburg verarbeiten das schwierige Erbe ihrer SS-Väter, indem sie regelmäßig „Stolpersteine“ polieren. Und in Ungarn will eine junge Frau durch das Kunstprojekt ihre Landsleute zum Reden über eine verdrängte Vergangenheit bringen.

 

Im Anschluss stand Willi Portz vom Adolf-Bender-Zentrum St. Wendel und Walter Löb als Zeitzeuge, dessen Schwester Marlies 1943 in Hadamer von NS Ärzten ermordet worden war, zum Gespräch zur Verfügung. Die Filmvorführungen waren ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte der NS-Zeit und eine gute Gelegenheit über Toleranz und Fremdenfeindlichkeit zu diskutieren.

 

Das Projekt „Stolpersteine für Saarlouis“ wird dazu beitragen, dass an Saarlouiser NS-Opfer erinnert wird, ihnen die entsprechende Ehre erwiesen wird und ihr Name und ihr Schicksale in Erinnerung bleiben.

 

Wer (z.B. Schulen, Institutionen, Einzelpersonen) Interesse hat auch zukünftig am Projekt „Stolpersteine für Saarlouis“ mitzuarbeiten, ist recht herzlich eingeladen und wendet sich bitte an das Kulturamt der Kreisstadt Saarlouis, Tel.: 06831/443-416/413.

 

Der Film „STOPLERSTEIN“ kann von Schulen und Institutionen bei der Kreisstadt Saarlouis kostenlos ausgeliehen werden. Michael Leinenbach und Dr. Claudia Wiotte-Franz von der Kreisstadt Saarlouis stehen auch für Diskussionsveranstaltungen zum Thema des Filmes in den jeweiligen Einrichtungen gerne zur Verfügung. (Tel.: 06831/443-437 oder 413).

 

Ansprechpartner für das Lokale Bündnis für Familie Saarlouis

Stabsstelle Sozialplanung

Michael Leinenbach

"Haus Koch" Grüne Baum Str. 2

66740 Saarlouis

Tel: 06831/443-457

Mobil: 0172/6857206

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