Ein wichtiges Dokument gegen das Vergessen

„Orte der Erinnerung“ ist der Titel einer Ausstellung, die derzeit im Foyer des Saarlouiser Rathauses zu sehen ist. Zusammen mit einer Filmdokumentation ist damit die Aktion „Stolpersteine“ für 2011 abgeschlossen.

 

Im Frühjahr dieses Jahres wurden in Saarlouis „Stolpersteine“ zum Gedenken an zwölf Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Das städtische Kulturamt und das Adolf-Bender-Zentrum Sankt Wendel holten die Aktion des Kölner Künstlers Günter Demnig nach Saarlouis, wo er vor den Wohnhäusern der Opfer die Gedenksteine verlegte.

 

Ihr Schicksal veranschaulicht nun eine Ausstellung im Saarlouiser Rathaus. Sechs große Schautafeln informieren über die letzten Stationen von 12 Menschen, deren Leben auf tragische Weise endete. Dort wird berichtet von der 10-jährigen Marlies Löb, die aufgrund ihrer Wachstumsstörungen, gegen den Willen ihrer Mutter, in ein Heim gebracht wurde und nach zwei Monaten unter unklaren Umständen starb. Der Schuster Peter Berger wurde wegen seiner Aktivitäten in der kommunistischen Partei verfolgt und schließlich, trotz Erblindung, verhaftet und im KZ Dachau ermordet. Die Schicksale sind grausam und machen betroffen. „Wir dürfen nicht aufhören, zu erinnern, das sind wir den nachfolgenden Generationen schuldig“, sagte Oberbürgermeister Roland Henz bei der Ausstellungseröffnung. Er bedankte sich bei allen Beteiligten, insbesondere bei den Schülerinnen und Schülern, die die Geschichten der Opfer aufbereitet haben. Beteiligt waren das Max-Planck-Gymnasium, das Stadtgartengymnasium und das TGSBBZ Saarlouis.

 

Als Mahnmal gegen Rassismus und Fremdenhass bezeichnete Kulturamtsleiter Walter Birk die Aktion „Stolpersteine“. An einem „Runden Tisch“, der im Rahmen der Aktion ins Leben gerufen worden war, beteiligten sich über 100 Menschen. Birk bedankte sich beim Saarlouiser Stadtrat, der die erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt hatte. Willi Portz vom Adolf-Bender-Zentrum lobte das Engagement der Jugendlichen, die sich mit dieser Thematik beschäftigt hatten. Die Ausstellung sein ein wichtiges Dokument gegen das Vergessen. Zur Ausstellungseröffnung in Saarlouis war auch Patrik Lauer, Bürgermeister von Nalbach, gekommen, denn auch dort ist die Verlegung von Stolpersteinen geplant. Im Anschluss wurde die bewegende filmische Dokumentation von Susanne Schmidt im Empfangssaal gezeigt. Neben der Verlegung der „Stolpersteine“, die hier zu sehen ist, kamen auch Angehörige der Ermordeten zu Wort.

 

Die Ausstellung ist noch bis 2. Dezember im Foyer des Saarlouiser Rathauses zu sehen. Hier liegen auch Infobroschüren über die Aktion, die Standorte der Steine und die Schicksale der Betroffenen aus.

 

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