Hella Arweiler verlässt den "Frauenbeirat"

Die "rote Zora" verabschiedet sich aus der Politik. 

 

Nach einer langen politischen Karriere, meist in der zweiten oder dritten Reihe, verabschiedet sich Hella Arweiler aus der aktiven Politik. "Als ich 1991 bei der Kreisstadt Saarlouis als Sozialarbeiter/ Sozialpädagoge begann, konnte ich Hella Arweiler als Lobbyistin für eine ausgewogene und sich am Bedarf weiter entwickelnde Kinder-, Jugend-, Familien- und Frauenpolitik erleben", so Michael Leinenbach. Hella Arweiler, damals als Mitglied der ASF (Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen) setzte sich in dieser Zeit aktiv in ihrem Umfeld für die Schaffung der Stellen einer Kinderbeauftragten, von Streetworker_innen sowie einer Professionalisierung der Museumspädagogik ein. 

 

Gerade die Kinder lagen Hella Arweiler immer am Herzen. In ihren politischen Mandaten der ASF standen stets Kinderfeste, Nikolausaktionen aber auch die Einrichtung von spezifischen Angeboten für Kinder in den Ferien oben auf der Agenda. Trotz einer schweren Erkrankung, die sie sehr gut überstanden hat, blieb sie ihrem Engagement für das "Soziale" in der Stadt Saarlouis stets treu.

 

Nachdem Hella Arweiler in den Ruhestand ging, wechselte sie vor fünf Jahren in den Saarlouiser  Frauenbeirat. Ihre politische Arbeit, die bisher eher in hinteren Reihen stattfand, änderte sich als sie im Herbst 2009 eine Sprecherinnenfunktion des Frauenbeirates übernahm. 

 

"Dem Einsatz von Hella Arweiler und dem Team des Frauenbeirates ist es zu verdanken, dass erstmals in 2010 eine eigenständige Stelle der Frauenbeauftragten ohne Anbindung an eine sonstige Aufgabe geschaffen wurde", so Anette Plewka. Gemeinsam mit der neuen Frauenbeauftragten Sigrid Gehl erarbeitete Hella Arweiler mit Ihrem Team u.a. die Fortschreibung des Frauenförderplanes für die Kreisstadt Saarlouis.

 

Neben den diversen Frauenthemen vergaß sie nie ihr Engagement für das Soziale und die Familie. Auf Initiative des Frauenbeirates wurde der Sozialpass novelliert und Hella Arweiler wirkte an der Änderung zu einem Familien- und Sozialpass mit. Auch der Windelzuschuss war den Frauen und insbesondere der Teamplayerin Hella Arweiler ein großes Anliegen. 

 

Sie vertrat den Frauenbeirat in verschiedenen Gremien des Stadtrates und engagierte sich im Lokalen Bündnis für Familie. Es gab fast keine Informationsveranstaltung, keinen Standdienst, keine Maßnahme, an der sie nicht mitwirkte. Sie vertrat die Frauen im Frauennetzwerk, koordinierte die Erstellung von Resolutionen, wirkte aktiv im Förderverein für das Frauenhaus sowie an einer Vielzahl von weiteren Aktionen und Gremien mit. Um auch die Interessen der Frauen im Sport zu gewährleisten, war für sie auch die Mitwirkung in der Sportplanung selbstverständlich.

 

Aus der Historie lernen um die Gegenwart zu verstehen, war ebenfalls eine wesentliche Maxime. Für den Frauenbeirat und für Hella Arweiler stand daher die aktive Beteiligung in den Arbeitsgruppen zur Verlegung der Stolpersteine in Saarlouis außer Frage und der Frauenbeirat übernahm die Patenschaft für einen der ersten Stolpersteine. Auch an anderen Stellen sollte aus der Historie gelernt werden. So wurde als störend empfunden, dass das historische Erbe in Saarlouis bisher ausschließlich den Fokus auf Männer gerichtet hatte. "So entwarfen wir die Ausstellung 200 Jahre Borromäerinnen in Saarlouis und gründeten den Frauenhistorischen Arbeitskreis, um den Frauen in Saarlouis eine Plattform und Möglichkeit der öffentlichen Wahrnehmung zu geben. An dieser historischen Wende im Stadtbild, die nun auch zu Überlegungen geführt hat, dass die Saarlouiser Frauen aus der Historie sich in Straßennamen wiederfinden, war Hella Arweiler wesentlich beteiligt", so Dr. Claudia Wiotte-Franz.

 

Zu den wichtigsten Aufgaben zählte Hella Arweiler ihre Mitwirkung in der Steuerungsgruppe für die Sozialplanung. Hier soll Saarlouis sein zukünftiges "soziales Gesicht" erhalten, um Saarlouis für alle Generationen auch weiterhin er(lebbar), er(fahrbar), er(spürbar) zu machen.

 

Hella Arweiler hinterlässt ihr Erbe nun der nächsten Generation - stets im tiefen Glauben, dass das neue Team auch weiterhin die Idee der Gleichberechtigung, der sozialen Netzwerke, des Sozialen für Saarlouis unterstützen und fördern kann.

 

Uns bleibt an dieser Stelle nur noch für das Lokale Bündnis ein herzliches Danke an unsere Hella auszusprechen. Wir wünschen Dir (unserer "Roten Zora") für deine Zukunft viele schöne ruhige und besonnene Tage, Wochen und Jahre. Wir wünschen Dir viel Kraft, Gesundheit und Zufriedenheit.

 

Liebe Hella - Dir alles Gute und eine gute und schöne Zeit...

 

 

Für das Lokale Bündnis für Familie

 

Michael Leinenbach

Anette Plewka

Dr. Claudia Wiotte-Franz