Auf den Spuren alternative Lebensformen
Die demographische Entwicklung schreitet voran. Alternative Lebensformen sind auch im Alter gefragt. So schreibt die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann-Stiftung Liz Mohn in der Projektausschreibung Leben und Wohnen im Alter: „Den Zustand einer Gesellschaft erkennt man daran, wie sie mit ihren älteren Mitbürgern umgeht. Verantwortung sowie die Verpflichtung zur Gestaltung humaner und selbstbestimmter Wohnbedingungen sind dafür wegweisend.“
Auf Einladung der Borromäerinnen konnten Dr. Claudia Wiotte-Franz und Michael Leinenbach gemeinsam mit Sr. Claudia, der Konventoberin der Borromäerinnen in Wallerfangen, das Haus Maria Frieden in Trier im Rahmen ihres ehrenamtlichen Engagements für das Lokale Bündnis für Familie Saarlouis besuchen. Die Pflegedienstleitung Elke Wollscheid stellte das Haus sowie die dazugehörige Konzeption vor.
In den 60-iger Jahren baute der Orden der Borromöerinnen auf dem Petrisberg ein Schwesternwohnheim für seine alten und kranken Schwestern. Das Haus liegt in schöner Lage auf dem Petrisberg in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kloster der Klarissen. Mit 86 Schwestern befindet sich hier der größte Konvent der Gemeinschaft. Altenheimbewohnerinnen und Schwestern, die im Dienst der alten Schwestern stehen, bilden eine Hausgemeinschaft. Da der Auftrag als Ordensfrau nicht an eine Altersgrenze oder an die gesundheitliche Befindlichkeit gebunden ist, versucht die Gemeinschaft im Haus Maria Frieden in der gegenseitigen Hilfe und im fürbittenden Gebet ihre Sendung zu verwirklichen.
Das Konzept sowie die Gestaltung des Hauses waren für uns beeindruckend. Ob die obligatorische Biographiearbeit, die milieuorientierte Raumgestaltung, alles war stimmig, alles war für uns Gäste beeindruckend.
Der würdige Umgang mit den älteren Schwestern, die zielgruppenspezifische Betreuung und Ausrichtung sowie die Orientierung an den Bedürfnissen der Älteren war für uns eine hervorragende Erfahrung. Könnten wir einen „Best Practice“ Titel vergeben, so würden wir diesen der gelebten Konzeption des Haus Maria Frieden erteilen.
Den Abschluss dieser Visitation in Trier bildete ein gemeinsamer Nachmittag mit Sr. Annetraud und Sr. Carola, den Pflegedirektorinnen des Mutterhauses. Neben einem Besuch der neu renovierten Liebfrauen Basilika und dem Trier Dom rundete dann der Besuch auf dem Trier Weihnachtsmarkt den rundum spannenden und sehr lehrreichen Nachmittag ab.
„Wir werden auch weiterhin sehr gerne den Kontakt zu den Borroäerinnen pflegen und bedanken uns recht herzlich für die vielen interessanten und lehrreichen Einblick, die wir in den vergangenen Jahren in das Ordensleben gewinnen durften“, so Dr. Claudia Wiotte-Franz. Waren die Borromäerinnen einst die Vorreiterinnen in der Erziehung, Bildung und Pflege, so konnten wir feststellen, dass sie nun auch in der Seniorenarbeit wegweisende und würdigende Konzeptionen erarbeiten und leben.