Margarete Bardo
Lebensdaten:
Geboren: 2. Juni 1916 in Grossmövern (heute Moyeuvre-Grande) Moselle
Gestorben: 17. April 2000 in Saarbrücken
Verheiratet:
1) 9. August 1933 mit Eugène Remigius in Thionville
2) 15. Dezember 1999 mit Jürgen Knitt in Saarbrücken
Eltern:
Mutter: Katharina Bardo geb. Schugens (geb. 14. April 1894)
Vater: Wilhelm Bardo (geb. 31. Januar 1890 in Bierbach)
Kinder:
Eine Tochter: Monika Remigius geb. 01.01.1940 in Thionville, gestorben 12. August 2006 in Saarlouis
Einen Sohn: Jean Marie
Chronologie ( Kurzer Lebenslauf )
Jugendzeit in einem musikalischen Elternhaus
Tätigkeit in verschiedenen Krankenhäusern und sozialen Einrichtungen in Frankreich
1949
Umzug an die Saar
1953 – 1961
führte sie den Lothringer Hof in Saarlouis
1961- 1991
1961: eröffnet sie in Saarbrücken das Lokal „Herrencafè“, das später in „Madame“ unbenannt wurde.
Sie führte das Lokal bis 1991
19. August 1998
Auszeichnung mit dem Saarländischen Verdienstorden
Besondere Leistungen / Werke
Zeit ihres Lebens war sie eine unermüdliche Mitstreiterin im Kampf für die Rechte und die Gleichberechtigung von Homosexuellen.
„Sie trat in einer Zeit, als Homosexualität noch einen Straftatbestand nach § 175 StGB darstellte, für Schwule und Lesben ein und bot ihnen in ihrem Lokal Heimat, Geborgenheit und Schutz vor gewalttätigen Übergriffen. Auch nachdem Madame Bardo mit 75 Jahren in den Ruhestand gegangen war, verfolgte sie weiterhin mit großem Interesse das Leben und Handeln ihrer ehemaligen Kundschaft, den Homosexuellen. Sie nahm immer Anteil: Sowohl an Erfolgen, aber auch an Rückschlägen auf dem Weg zu gesellschaftlicher Anerkennung und Gleichberechtigung von gleichgeschlechtlicher Liebe. Madame Bardo setzte sich vehement für Toleranz und Akzeptanz ein und war als Trägerin des Saarländischen Verdienstordens (Verleihung 1998), der ihr noch durch die SPD-geführte Landesregierung verliehen worden war, Mittlerin zwischen Schwulen und Lesben und der allgemeinen Öffentlichkeit. Die Gedenktafel am Lokal Madame¿ wird Madame Margarete Bardo ehren und ihr Andenken in der Bevölkerung wachhalten. Darüber hinaus erinnert und mahnt sie, dass nur durch engagierten Einsatz und ein unermüdliches Einstehen für menschliche Werte ein gesellschaftlicher Wandel und eine Abkehr von Gewalt und Diskriminierung vollzogen werden kann. Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung des Rechtsradikalismus in Deutschland erhält die zeichensetzende Enthüllung der Gedenktafel zusätzliche Bedeutung.“
(siehe http://www.saarbruecken.de/de/press/15300) & http://www.wochenspiegelonline.de/content/diewoch/article/madame-wird-50/ )
Das Lebensmotto von Madame Bardo lautete nach Edith Piaf Non, je ne regrette rien (Nein, ich bereue nichts!).
Hinweis:
Margarete-Bardo-Platz in der Weißkreuzstraße in Saarlouis (Beschluss des Stadtrates vom 10. Dezember 2020)
Dr. Claudia Wiotte-Franz Leiterin des Frauenhistorischen Arbeitskreises des Lokalen Bündnisses für Familie Saarlouis | |
Tel: 06831/6989014 |